US-Präsidentschaftswahl McCain pumpt die Russen an

Peinliche Panne im Wahlkampf von John McCain: Der Republikaner hat den russischen UN-Botschafter versehentlich um eine Spende gebeten, um seinen Kontrahenten Barack Obama zu schlagen und "Freiheit und Demokratie in der Welt zu verbreiten". Außer Spott gab es für McCain freilich nichts in Moskaus Vorposten in New York zu holen.

Die russische UN-Delegation hat herzlich über die Bitte um eine Wahlkampfspende für den US-Präsidentschaftskandidaten John McCain gelacht und eine Absage erteilt. Die russische Regierung "finanziert keine politische Aktivitäten im Ausland", erklärte die UN-Botschaft am Montag in New York.

Der Bittbrief mit dem Datum vom 29. September sei an Botschafter Vitali Tschurkin und mehrere andere Diplomaten gegangen, berichtete Botschaftssprecher Ruslan Bachtin. "Lieber Freund", beginnt der am vergangenen Donnerstag bei Tschurkin eingetroffene sechsseitige Brief. Darin wird der Empfänger um bis 5000 Dollar (3700 Euro) gebeten, um den demokratischen Bewerber Barack Obama zu schlagen und McCain zu helfen, "Freiheit und Demokratie in der Welt zu verbreiten".

Und das gerade von McCain, der nicht gerade als Russland-Freund gilt. Im Gegenteil: Der Republikaner vertritt gegenüber Moskau eine harte Gangart und hat vorgeschlagen, das Land wegen des Kriegs mit Georgien im August aus der Gruppe der acht wichtigsten Industriestaaten (G-8) auszuschließen.

Bachatin sagte, es habe sich offensichtlich um einen Computerfehler gehandelt. "So was passiert", sagte der Sprecher und räumte ein, dass man in der Botschaft einmal von Herzen gelacht habe. In McCains Wahlkampfteam war man ratlos, was zu der Panne geführt hat.

AP
AP