Ein Mitarbeiter eines Internet-Beratungsunternehmens mit Verbindungen zum demokratischen Präsidentschaftskandidaten Barack Obama hat eingeräumt, Urheber eines Anti-Hillary-Clinton-Videos zu sein. Das Video im Stil von Orwells "1984" stieß bei YouTube auf riesige Resonanz.
Video-Affäre könnte Obama schaden
Philip de Vellis "outete" sich erst am Mittwoch, erklärte aber, er habe nach seiner Enttarnung seine Arbeit bei Blue State Digital beendet. Die Firma hat die Website für Obama gestaltet und einer ihrer Gründer ließ sich beurlauben, um dem Senator von Illinois als Wahlkampfberater für Neue Medien zu helfen.
Die Affäre könnte Obama im Kampf um die Kür als demokratischer Präsidentschaftskandidat schaden. Er kultiviert sein Image als Politiker, der sich vom brachialen Politikalltag abhebt. De Vellis erklärte, er habe das Video, das Obamas Rivalin Hillary Clinton als eine Figur aus George Orwells totalitärer Zukunftsvision "1984" darstellt und um Unterstützung für Obama wirbt, außerhalb seines Jobs erstellt. Weder Blue State noch das Wahlkampfteam des Senators hätten etwas davon gewusst, versicherte er.
Mitarbeiter wurde entlassen
Nachdem die Sache bei einigen Stirnrunzeln hervorgerufen habe, hielt er es für das Beste, seine Arbeit niederzulegen, um niemanden zu schaden. Die Urheberschaft de Vellis' wurde nach wochenlangem Rätselraten am Mittwoch von der liberalen Website HuffingtonPost.com enttarnt. Blue-State-Direktor Thomas Gensemer sagte, der Mitarbeiter sei entlassen worden.
Das Management habe nichts von dem Video gewusst. Auch Obamas Wahlkampfteam versicherte, mit der Sache nichts zu tun zu haben. Im Lager von Clinton wollte sich niemand äußern. Der 74-Sekunden-Clip - die Kopie eines Apple-Werbespots aus dem Jahr 1984 - wurde auf YouTube rasch ein Hit und inzwischen fast 1,5 Millionen Mal aufgerufen. De Vellis sagte, er hätte niemals mit solchen Reaktionen gerechnet. "Ich möchte klarstellen, dass ich nicht denke, dass Hillary Clinton Big Brother ist oder eine schlechte Person."
Das umstrittene Hillary-Video "Vote Different"
Doch auch Clintons Team war nicht faul und stellte kurz danach ihre Antwort dazu ins Netz: