Verschleppte Care-Mitarbeiterin Entführer drohen mit Ermordung

Das Ultimatum der Entführer von Clementina Cantoni läuft bis Mittwoch-Mitternacht. Sollten die Forderungen der Geiselnehmer bis dahin nicht erfüllt sein, werde die Care-Mitarbeiterin "erledigt", drohen sie.

Im afghanischen Fernsehen hat sich am Mittwoch ein Mann zur Entführung der italienischen Mitarbeiterin der Hilfsorganisation Care bekannt und mit ihrer Ermordung gedroht. Wenn drei Forderungen an die afghanische Regierung nicht bis Mitternacht erfüllt seien, dann "werden wir reagieren und sie erledigen", sagte der Mann im privaten afghanischen Fernsehsender Tolo.

Der Mann, der sich Temur Schah nennt, verhandelte auch schon mit Care, wie der für Afghanistan zuständige Care-Direktor Paul Barker sagte. Er habe sehr hässliche Drohungen gemacht, sagte Barker, wollte dies aber nicht näher ausführen.

Die Entführung von Clementina Cantoni löste weltweit Bestürzung aus. Der italienische Außenminister Gianfranco Fini erklärte noch am Dienstag, der Verschleppten gehe es gut. Die afghanischen Behörden hätten Kontakt zu ihren Entführern aufgenommen. Nach Angaben der afghanischen Behörden steckt eine Verbrecherbande hinter der Entführung. Über etwaige Lösegeldforderungen ist bislang nichts bekannt.

In die Bemühungen zur Freilassung von Clementina Cantoni haben sich auch die USA eingeschaltet. Sie schlössen sich den Bemühungen der Nato-Friedenstruppe und der anderen Partner an und hofften auf eine friedliche Beendigung der Situation, sagte Außenamtssprecher Richard Boucher am Dienstag in Washington.

AP
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