Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat Verständnis dafür geäußert, wenn Bundeswehr-Soldaten den Afghanistan-Einsatz als Krieg bezeichnen. "In Teilen Afghanistans gibt es fraglos kriegsähnliche Zustände", sagte Guttenberg der "Bild"-Zeitung (Dienstagausgabe). "Wenigstens in der Empfindung nicht nur unserer Soldaten führen die Taliban einen Krieg gegen die Soldaten der internationalen Gemeinschaft."
Der Einsatz sei seit Jahren ein Kampfeinsatz. Er verstehe jeden Soldaten, der sage, in Afghanistan herrsche Krieg, egal, ob er von ausländischen Streitkräften oder von radikal-islamischen Taliban angegriffen, verletzt oder getötet werde.
Guttenbergs Vorgänger Franz Josef Jung hatte im Zusammenhang mit dem Afghanistan-Einsatz den Begriff Krieg vermieden. Guttenberg sagte, das Völkerrecht sei zwar eindeutig und besage, dass ein Krieg nur zwischen Staaten stattfinden könne. Dies ist auch die Position der Bundesregierung. Er glaube aber nicht, dass ein Soldat Verständnis habe für "notwendige juristische, akademische oder semantische Feinsinnigkeiten", sagte der CSU-Politiker.