Ukraine-Krieg Bundeswehr registriert gestiegenes Interesse seit Kriegsbeginn

Feierliches Gelöbnis der Rekruten vor dem Schloss Nymphenburg in München.
In den letzten Jahren absolvierten durchschnittlich rund 35.000 Menschen eine Ausbildung bei der Bundeswehr (Symbolbild)
© Frank Hoermann/ Sven Simon / Picture Alliance
Die Bundeswehr erlebt seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine ein erhöhtes Interesse über ihre Telefon- und Internetauftritte. Allerdings sei noch nicht klar, ob sich das auch in Bewerbungen umrechnen lässt.

Seitdem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, steigt auch in Deutschland das Interesse junger Menschen am militärischen Dienst. "Wir registrieren seit dem Ausbruch des Krieges eine erhöhte Zahl an Interessentinnen und Interessenten", sagte eine Bundeswehrsprecherin den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Diese nähmen über das im Internet-Auftritt hinterlegte Kontaktformular oder die Karriere-Hotline Kontakt auf. Dementsprechend hätten sich die Erstberatungstermine bei der Karriereberatung ebenfalls erhöht.

Bundeswehr erlebt Bewerberüberschuss

Insgesamt haben die Streitkräfte seit Jahren einen Bewerberüberschuss. "Die Anzahl an Bewerbenden für militärische Verwendungen lag zwischen 2018 und 2020 bei durchschnittlich 50.000 pro Jahr, im zivilen Bereich bei mehr als 80.000", erklärte die Sprecherin. "Daraus resultierten im Schnitt jährlich rund 20.000 Einstellungen von Soldatinnen und Soldaten sowie über 5.000 Einstellungen ziviler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Durchschnittlich rund 35.000 Menschen befinden sich in Ausbildung, sie besetzen nach und nach offene Stellen."

Ob der Ukraine-Krieg der Bundeswehr tatsächlich ein höheres Bewerbungsaufkommen beschert, sei noch nicht absehbar, erklärte die Sprecherin. Dafür sei der Zeitraum seit Kriegsbeginn zu kurz. Nicht jeder, der jetzt unter dem Eindruck der Kriegssituation Interesse zeigt, bewerbe sich später wirklich.

DPA
jus