Die Konservativen werden nach Einschätzung des niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister (CDU) auch künftig eine Heimat in der CDU finden. McAllister sagte am Montag im ARD-Morgenmagazin: "Es wird keine konservative Partei rechts von der CDU geben." Die Christdemokraten seien liberal und sozial, aber auch konservativ, und sie wollten es auch bleiben.
"Natürlich müssen wir auch das konservative Element pflegen", sagte der CDU-Politiker. Auch dafür habe die Partei profilierte Persönlichkeiten. Die Debatte über den Kurs werde in erster Linie über die Medien in die CDU hereingetragen.
Zur Ankündigung der Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, nicht mehr für den CDU-Vorstand kandidieren zu wollen, weil sie mit ihrer konservativen Einstellung allein dastehe, sagte McAllister: "Frau Steinbach ist eine von uns, sie bleibt eine von uns." Die 67-Jährige sei weiterhin CDU-Bundestagsabgeordnete. In der CDU hätten die Vertriebenen einen wichtigen Ansprechpartner und viele auch eine Heimat.
McAllister berichtete, die CDU habe auf ihrer Präsidiumsklausur am Sonntagabend ausführlich mit Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg über die Reform der Bundeswehr gesprochen. Alle seien sich einig, dass die Streitkräfte effizienter und besser werden müssten. "Es geht in Richtung Aussetzen der Wehrpflicht", sagte McAllister.
Für den CSU-Europaabgeordneten Bernd Posselt ist die Schwesterpartei CDU beliebig geworden. Im Südwestrundfunk (SWR) sagte Posselt, das schwäche die Bindekraft der Partei für immer mehr Wählergruppen. Daher müsse sich die CDU auf ihre Werte besinnen: "Es geht hier nicht nur um das so genannte Konservative. Es geht um die christlich-soziale Orientierung, um den Markenkern der CDU", betonte Posselt im SWR.
Die CDU kann sich nach Ansicht von Posselt über Persönlichkeiten in den Ländern erneuern. Eine solche Persönlichkeit sei etwa der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Stefan Mappus. Die CDU müsse ihn aber fördern, statt beliebig zu bleiben.