Es war eine Premiere im Deutschen Bundestag: Zum ersten Mal stellte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einer Regierungsfragerunde den Volksvertretern - quasi ohne Netz und doppelten Boden. Kein Regierungschef zuvor hatte sich in diese Form der Fragerunde begeben.
Im Koalitionsvertrag hatten Union und SPD ein neues Format dafür vereinbart: "Wir wollen, dass die Bundeskanzlerin dreimal jährlich im Deutschen Bundestag befragt werden kann, und die Regierungsbefragung neu strukturiert wird."
Angela Merkel darf 60 Sekunden antworten
Zunächst informierte die Regierungschefin das Parlament über das G7-Treffen ab Freitag im kanadischen Charlevoix. Anschließend waren 60 Minuten für ihre Befragung vorgesehen. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble leitete die Sitzung.
Die Abgeordneten durften völlig frei entscheiden, was sie die Kanzlerin fragen wollten, ebenfalls eine Minuten Zeit hatte sie dann jeweils für ihre Antwort.
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Die Bundestagsfraktionen wollen das Frageformat in Zukunft noch ausweiten. Die FDP wünscht sich zum Beispiel dessen Verlängerung auf zwei Stunden und dass auch die Oppositionsparteien den Zeitpunkt der Befragung bestimmen können. Die Parlamentarischen Geschäftsführer der Fraktionen erarbeiten derzeit den künftigen Ablauf für die Befragung der Kanzlerin.