Der Berliner Historiker Arnulf Baring, 75, hat den Vorsitzenden der Linken, Oskar Lafontaine, als "nationalen Sozialisten" kritisiert. "Wir haben einen nationalen Sozialisten im Land", sagte Baring bei der Gedenkveranstaltung an die Opfer der Roten Armee Fraktion (RAF) in Berlin und nannte den Namen Lafontaine. Insgesamt werde die Bedrohung, die von links für die Gesellschaft ausgehe, unterschätzt. Baring kritisierte, die SPD lasse sich von Lafontaine in ihrer Politik beeinflussen.
"Wirkliche Gefahr kommt von links, nicht von rechts"
Weiter sagte Baring: "Die wirkliche Gefahr kommt von links, nicht von rechts." So gebe es weniger Aufregung um eine linke Gruppe, die in Berlin Autos angezündet habe, als um die rechtsextreme NPD, wenn diese Flugblätter verteile.
Baring hatte im vergangenen Jahr für Aufregung gesorgt, als er im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus von einer "beklagenswerten Entgleisung" gesprochen hatte. Später betonte er, er habe keine Verharmlosung beabsichtigt, sondern zugleich von "Katastrophe" gesprochen.