Regierung und SPD haben einen Zeitungsbericht dementiert, wonach der am 22. Mai in Nordrhein-Westfalen unterlegene Ministerpräsident Peer Steinbrück SPD-Fraktionschef im Bundestag werden soll. Die "Süddeutsche Zeitung" (Samstag) berichtet unter Berufung auf SPD-Kreise, Steinbrück solle nach einer Neuwahl im September den Fraktionsvorsitz von Franz Müntefering übernehmen und im Fall einer SPD-Wahlniederlage als Oppositionsführer fungieren. "Hanebüchener Unsinn", kommentierte Regierungssprecher Béla Anda den Bericht. Ein SPD-Sprecher wies die "wüste Spekulation ohne irgendwelche Grundlagen" ebenfalls zurück.
Am Montag solle bei einem Treffen Schröders mit Steinbrück angeblich eine Vorentscheidung über diese Personalie fallen, schreibt die Zeitung. Beim jüngsten Treffen der NRW-Abgeordneten in der SPD- Bundestagsfraktion sei schon über einen Wechsel Steinbrücks nach Berlin gesprochen worden. Steinbrück werde von der SPD-Spitze motiviert, ein Bundestagsmandat anzustreben. Von Steinbrück heiße es, dass er der Berliner Option aufgeschlossen gegenüberstehe, sich aber noch nicht entschieden habe. "Aus der Umgebung Münteferings" hieß es am Freitag laut "Süddeutscher Zeitung", dieser habe weder mit Schröder noch mit Steinbrück über eine solche Lösung besprochen.