Gabriele Pauli "Meine Ehen scheiterten an der Berufsbelastung"

Die Fürther Landrätin Gabriele Pauli hat als Grund für das Scheitern ihrer beiden Ehen die "große Belastung" durch ihre Arbeit genannt. Pauli war zuletzt wegen ihres Vorschlags angegriffen worden, die Ehe auf sieben Jahre zu befristen.

"Wer so stark beruflich engagiert ist, der kann sich eben auch leichter auseinanderleben", sagte Pauli (50), die am kommenden Samstag trotz scharfer Kritik aus der Partei für den CSU-Vorsitz kandidieren will, der "Bild am Sonntag". "In meinem Leben sind sehr viele Umbrüche und Veränderungen passiert. Vielleicht ist es für einen Mann auch nicht immer leicht, zu akzeptieren, dass eine Frau im Mittelpunkt steht. Er braucht dafür sehr viel Selbstwert."

Die als "CSU-Rebellin" und Kritikerin Edmund Stoibers bekannt gewordene Kommunalpolitikerin hatte zuletzt gefordert, Ehe auf etwa sieben Jahre zu befristen, und damit massiven Widerspruch in der CSU ausgelöst. Pauli selbst war knapp zehn Jahre mit dem Erlanger Oberbürgermeister Siegfried Balleis (CSU) verheiratet - aus dieser Beziehung stammt ihre 20-jährige Tochter. Paulis zweite Ehe mit dem Unternehmer Florian Dickopp wurde im Frühjahr 2007 nach sieben Jahren geschieden. Sie habe sich "ohne Groll und Angst" getrennt, einfach die Tatsache als Teil ihres Lebens akzeptiert. Die Scheidungen seien "harmonisch" verlaufen.

Mit der Stimme ihres Ex-Ehemannes Balleis kann Pauli dem Bericht zufolge beim CSU-Parteitag nicht rechnen. "Mein Favorit heißt Erwin Huber", sagte er. Neben Pauli und Huber tritt auch Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer um die Nachfolge Stoibers als CSU-Chef an. Balleis begründete sein Votum so: "Ich habe Erwin Huber als klaren, konsequenten und berechenbaren Kollegen kennengelernt. Auf ihn kann man sich verlassen, er hält seine Versprechen."

DPA
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