Corona-Lage in Deutschland Spahn zu Astrazeneca-Stopp in Dänemark: "Nehmen Meldungen sehr ernst, eine Bewertung findet statt"

Ein Mann mit braunen Locken und durchsichtigem Brillengestell sitzt im Anzug vor einer blauen Wand
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn
© Christian Marquardt / Getty Images
Sehen Sie im Video: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schätzt die Corona-Lage in Deutschland ein.




Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagt am 12.3.2021 in Berlin zur Corona-Lage in Deutschland: "Die Lage bleibt angespannt. Die Fallzahlen steigen wieder, langsam zwar, aber sie steigen und die Mutationen breiten sich aus. Das heißt, wir müssen uns noch auf einige sehr herausfordernde Wochen einstellen, in denen wir weiter ringen um die richtige Balance zwischen dem notwendigen Gesundheitsschutz und der Normalität, nach der wir uns alle so sehen."
"Wir konnten bereits die meisten Bürgerinnen und Bürger, Bewohnerinnen und Bewohner in den Pflegeheimen impfen. Viele der über 80-Jährigen konnten bereits geimpft werden oder haben zeitnah einen Impftermin, in einigen Ländern bereits die ersten über 70-Jährigen. Die Zahl der Infektionen, der Krankenhausbehandlung und der zu beklagenden Todesfälle, gerade bei den Höchstbetagten und Älteren gehen deutlich zurück. Auch deshalb und weil wir nicht länger im absoluten Lockdown erstarren können, haben sich Bund und Länder zu vorsichtigen Öffnungsschritten entschieden. Bis an die Grenze dessen, das sagte ich bereits letzte Woche, was aus Sicht des Gesundheitsschutzes verantwortbar ist. Daher: Testen, Impfen, Umsicht – dieser Dreiklang wird und muss uns dabei begleiten."
"Diese Woche haben bereits viele Länder und viele Landkreise und Städte in Deutschland mit den Schnelltests für alle, mit den Bürgertests begonnen. Gemessen, auch an der kritischen öffentlichen Debatte, ist das ein Erfolg. Der Bund zahlt den Test mindestens einmal pro Woche. Die Länder und Kommunen, die Testzentren vor Ort besorgen die Schnelltest und bauen Schritt für Schritt die Infrastruktur auf."
"Über sieben Prozent der Deutschen sind einmal mindestens geimpft, das sind über oder um die sechs Millionen. Wir haben übrigens erstmalig jetzt Tageshöchstwerte bei den täglichen Impfungen erreicht, in den letzten zwei Tagen jeweils über 270.000 Impfungen pro Tag, jeweils 200.000 Erstimpfung pro Tag etwa. Wir sehen also, es gewinnt deutlich an Dynamik. Ich habe gestern hier in Berlin eine Hausarztpraxis oder eine Arztpraxis besucht. Dort wird im Rahmen eines Modellprojektes jetzt wie in über 100 anderen Praxen auch hier in Berlin geimpft in der Arztpraxis. Und was noch Modell ist, soll die Regel werden."
"Warum nicht früher? Fragen viele. Weil die Länder und die Kommunen vor Ort auch die Impfzentren weiter laufen lassen wollen. Und weil es noch nicht genug Impfstoff gibt, um alle Impfzentren und parallel alle Arztpraxen zu versorgen."
"Anders als gedacht werden wir allerdings nicht, oder als einige denken, gleich auf Priorisierung verzichten können. Gerade die Zahlen bei den über 80-Jährigen zeigen, wie wichtig es war und ist, zu priorisieren. Hätten wir nicht zuerst die Pflegeheim-Bewohnerinnen und Bewohner und die besonders Gefährdeten, nämlich die Hochbetagten, geimpft, hätten wir weniger Menschen geschützt."
Wie geht es weiter in der Coronakrise? Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), RKI-Präsident Lothar Wieler und Hausärztin Anke Richter-Scheer äußerten sich in Berlin. Lesen Sie die Pressekonferenz im Liveblog nach.

Die Infektionzahlen und Inzidenzwerte steigen wieder an, die Impfungen laufen weiter schleppend. Robert-Koch-Institut(RKI)-Präsident Lothar Wieler hat bereits angekündigt, dass die dritte Welle begonnen hat. Bleibt die Frage, wie stark sie sein wird. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zeigt sich unterdessen optimistisch, dass mit Hilfe der Arztpraxen bis Ende des Sommers große Teile der Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft sein werden. Im dritten Quartal werde man allen Menschen nicht nur eine Impfung anbieten können, sondern sie auch dazu auffordern können, verkündete Spahn am Donnerstag.

Spahn, Wieler und Anke Richter-Scheer, Vorstandsmitglied des Hausärzteverbands, informierten auf einer Pressekonferenz in Berlin über den aktuellen Stand im Kampf gegen die Pandemie. Die wichtigsten Aussagen zum Nachlesen.

tis