Nach Affäre um Wulffs Privatkredit Landtag stimmt gegen Untersuchungsausschuss

In Niedersachsen wird es vorläufig keinen parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu den Affären des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff geben. Der Landtag lehnte am Donnerstag die von der Links-Fraktion beantragte Einsetzung ab.

Der niedersächsische Landtag hat sich vorerst gegen einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Affäre um Ex-Bundespräsident Christian Wulff ausgesprochen. Der Antrag der Linksfraktion konnte am Donnerstag nicht die notwendigen Stimmen auf sich vereinen. Einzig die zehn Abgeordneten der Linken stimmten mit Ja. 53 Abgeordnete von SPD und Grünen enthielten sich, 80 aus den Reihen von CDU und FDP stimmten dagegen.

Die Linke wollte in dem Gremium herausfinden, ob Wulff mit seinem privaten 500.000-Euro-Hauskredit von der Unternehmergattin Edith Geerkens gegen das niedersächsische Ministergesetz verstoßen hat. Für die Einsetzung des Ausschusses müssten mindestens 31 der 152 Abgeordneten stimmen.

Eine Befragung ohne Akten sei wenig zielführend, begründete Grünen-Fraktionschef Stefan Wenzel die Ablehnung. Zudem sei der Antrag zu unpräzise formuliert, habe nur symbolischen Wert und verfolge keine ernsthafte Aufklärung. Linke-Fraktionschef Hans-Henning Adler konnte diese Kritik nicht nachvollziehen: SPD und Grüne wollten mit ihrer Enthaltung mögliche Koalitionen mit der CDU nicht gefährden.

DPA · Reuters
Reuters/DPA