Bundespräsident Horst Köhler neigt nach einem Magazinbericht dazu, das Ex-RAF-Mitglied Christian Klar in die Freiheit zu entlassen. Der stern berichtete am Mittwoch zudem ohne Nennung von Quellen, Köhler sei fest entschlossen zu einem persönlichen Gespräch mit Klar, der seit 24 Jahren im Gefängnis sitzt und dessen Mindeststrafe erst 2009 abläuft. Köhler prüft derzeit ein Gnadengesuch Klars. Das Bundespräsidialamt lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab.
Erstmal kommen Hafterleichterungen
Klar sitzt seit November 1982 ununterbrochen im Gefängnis. Er wurde unter anderem wegen Beteiligung an der Ermordung von Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer, Generalbundesanwalt Siegfried Buback und dem Bankier Jürgen Ponto zu fünfmal Lebenslang verurteilt. Das Landgericht Karlsruhe hatte kürzlich einer Beschwerde des 54-jährigen stattgegeben und entschieden, dass ihm Ausgänge in Begleitung von Polizisten gestattet werden müssen.
Nach einer ebenfalls vom stern veröffentlichten Umfrage stuft die Hälfte der Bundesbürger die ehemaligen Mitglieder der linksradikalen Roten Aremee Fraktion (RAF) als "brutale Kriminelle" ein. 30 Prozent der Befragten meinten, es seien "fehlgeleitete Weltverbesserer".