Der aus Protest gegen ein Gerichtsurteil am vergangenen Samstag auf einen 22 Meter hohen Fernmeldemast gekletterte Mann in Sachsen-Anhalt harrt weiter aus. Nach Angaben von Bewohnern des Ortes Zörbig hat sich der wegen Internetbetruges verurteilte 45-Jährige bereits vor längerer Zeit eine Art "Baumhaus" eingerichtet. Dorthin war der fünffache Familienvater nun mit Decken, Nahrung, Mobiltelefon und Autobatterie zur Stromversorgung gezogen. Der zu 15 Monaten Haft verurteilte Amateurfunker will mit dieser Aktion eine Neuauflage seines Prozesses erzwingen.
Zwangsräumung nicht notwendig
Es gebe momentan keinerlei rechtliche Grundlage und auch keine Notwendigkeit zur Zwangsräumung, teilte der Landkreis Bitterfeld mit. "Wenn er auf dem Mast wohnen will, kann er dort wohnen", kommentierte ein Polizeisprecher die Aktion. Die Behörden haben laut Landratsamt mit dem Mann gesprochen und ihm Hilfe angeboten. Diese habe er jedoch abgelehnt. Von dem Mann gehe im Moment keine öffentliche Gefahr aus. Das Gelände, auf dem der Mast steht, sei vorsorglich für den öffentlichen Zutritt gesperrt worden, hieß es weiter.