Am kommenden Montag Wagenknecht-Partei rückt näher: Linken-Politikerin will gegründeten Verein vorstellen

Sahra Wagenknecht
Sahra Wagenknecht will eine neue Partei gründen (Archivbild)
© Sina Schuldt / DPA
Die Pläne Sahra Wagenknechts für eine neue Partei nehmen weiter Formen an. Schon in der kommenden Woche will sie der Öffentlichkeit einen Vorläuferverein vorstellen.

Noch-Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht treibt die Gründung einer eigenen Partei weiter voran: Am kommenden Montag will sie nach Informationen von stern und RTL in der Bundespressekonferenz die erfolgte Gründung des Vereins "BSW – Für Vernunft und Gerechtigkeit e.V." und den Entwurf eines politischen Programms vorstellen. Zuerst berichtete der "Spiegel" darüber.

Kreisen zufolge werden neben Wagenknecht auch die Linken-Politiker Amira Mohammed Ali, Christian Leye plus zwei weitere Fraktionsmitglieder auftreten. Sie werden bis zur Gründung der Partei in der Linken-Fraktion bleiben.

Sahra Wagenknecht sieht "Notwendigkeit" für neue Partei

Über die Eintragung des Zusammenschlusses in das Vereinsregister von Mannheim Ende September hatte der stern vor rund einer Woche berichtet. Die bisher bekannten Mitglieder gehören alle zum Unterstützerfeld Wagenknechts. Der Verein gilt als Vorstufe für eine zu gründende Partei. Er könnte Anfang des Jahres – rechtzeitig zur Europawahl – aus der Taufe gehoben werden.

Bereits seit Monaten wurde darüber spekuliert, dass die Politikerin mit einer eigenen Partei antreten werde. "Die politische Notwendigkeit für eine neue Partei gibt es. Das ist für mich keine Frage", hatte die frühere Linken-Fraktionschefin zuletzt gesagt – und sich ansonsten weiter bedeckt gehalten. Auf stern-Anfrage wollte sich Wagenknecht nicht zu der Vereinsgründung äußern.

Die neue Partei am linken Rand des Spektrums könnte auch zum Zerbrechen der Bundestagsfraktion der Linkspartei führen, sollten sich weitere Abgeordnete der früheren Parteiikone anschließen.

Wagenknecht trat 1989 der SED bei, deren Nachfolgepartei PDS später in der Linkspartei aufging. In der jüngsten Vergangenheit sorgte die 54-Jährige wegen ihrer Positionen, etwa zur Migrationspolitik, immer wieder für parteiinternen Zoff. Ein erklärtes Ziel Wagenknechts ist es, der AfD Wählerinnen und Wähler abzujagen. 

wue

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