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Bahn gibt Startschuss für Verkauf von Logistiktochter Schenker
STORY: Die Deutsche Bahn treibt den Verkauf ihrer internationalen Logistiktochter Schenker voran und startet den Bieterprozess. Mögliche Käufer können sich jetzt in einem diskriminierungsfreien Verfahren um Schenker bewerben, wie die Bahn am Dienstag mitteilte. In den nächsten Wochen soll ein ernsthaft interessierter Bieterkreis für den Logistiker ausgewählt werden. Konzernkreisen zufolge wird damit ein Komplettverkauf an einen Wettbewerber oder an einen Investor favorisiert. Auch ein Börsengang wird nicht ausgeschlossen, gilt derzeit aber als unwahrscheinlich. Die Bahn will sich mit dem Verkauf stärker auf Deutschland und die Sanierung des maroden Schienennetzes konzentrieren. Der Aufsichtsrat des Staatskonzerns hatte den Vorstand im September beauftragt, einen Käufer zu suchen. Bedingung ist unter anderem, dass die Bahn einen angemessenen Erlös erzielt. Dieser soll komplett im Konzern bleiben und zu einem großen Teil zur Tilgung von Schulden eingesetzt werden. Damit will die mit über 30 Milliarden Euro verschuldete Bahn ihre Kreditwürdigkeit stabilisieren. Schenker ist die einzige Bahn-Sparte, die noch nennenswerte Gewinne erzielt. In der Finanzbranche wurde Schenker zeitweise mit einem Wert von um die 15 Milliarden Euro taxiert. Verkehrsminister Volker Wissing zeigte sich über den nächsten Verkaufsschritt erfreut: Ein Unternehmen wie Schenker müsse sich international aufstellen, um wachsen zu können. Die Bahn hingegen müsse sich stärker auf ihre Kernaufgaben konzentrieren, sagte Wissing.