Zwei Flüchtlinge aus Zentralen Erstaufnahmeeinrichtungen haben sich in Hamburg das Leben genommen. Dies geht aus einer Schriftlichen Kleinen Anfrage der Linken-Abgeordneten Christiane Schneider hervor. Wie das "Hamburger Abendblatt" berichtet, hat sich bereits im Dezember 2015 ein 26-Jähriger aus Eritrea vor eine S-Bahn geworfen. Eine Frau aus dem Irak hat sich im März erhängt. Laut Antwort des Senats "nach Abort". Mehr sei über den Fall nicht bekannt.
Laut Christiane Kuhrt, Sprecherin des Zentralen Koordinierungsstabs Flüchtlinge, sind die beiden Fälle die ersten in Hamburg dokumentierten Suizide von Asylsuchenden. Zuvor hätte es jedoch schon häufiger Selbstmordversuche von Flüchtlingen gegeben.
Bislang 40 Suizidversuche bei Flüchtlingen in Hamburg
Laut dieser und anderer Anfragen von Schneider seien seit April 2014 insgesamt 40 Fälle von Suizidversuchen in Hambuger Flüchtlingsunterkünften dokumentiert. Neun Fälle seit Mitte September. "Zwei Menschen, die als Geflüchtete nach Hamburg kamen und in einer Zentralen Erstaufnahme untergebracht waren, haben ihrem Leben ein Ende gesetzt. Neun Menschen haben in diesem Zeitraum einen Suizidversuch begangen, darunter ein Minderjähriger. Das erschüttert mich", so Schneider gegenüber dem Blatt.
Sie erwarte von der Behörde "Auskunft darüber, warum der traurige, einsame Tod von zwei Menschen, die hier Schutz suchten und in einer Erstaufnahmeeinrichtung untergebracht waren, der Öffentlichkeit verschwiegen wurde."
Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 erreichbar. Auch eine Beratung über E-Mail ist möglich. Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.
