Holocaust-Gedenktag Trauer über die eigene Geschichte

Der Jahrestag der Befreiung von Auschwitz am 27. Januar 1945 wurde 1996 auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog zum offiziellen Gedenktag für die Opfer der NS-Völkermords erklärt.

In der südpolnischen Stadt Auschwitz bei Krakau ließ die SS von April 1940 an das größte ihrer Arbeits- und Vernichtungslager bauen. Es bestand aus dem Stammlager, dem drei Kilometer entfernten Lager Birkenau, in dem sich die Gaskammern und Verbrennungsöfen befanden, und 45 Zwangsarbeitslagern bei Fabriken in der Nähe. Insgesamt waren in dem Gebiet bis zu 155.000 Menschen zusammengepfercht.

Täglich trafen mehrere Güterzüge mit jüdischen Männern, Frauen und Kindern aus ganz Europa in Auschwitz ein. Bei der Ankunft in Viehwaggons wurden die Menschen ausgesondert, die meist noch am selben Tag mit Zyklon B vergast wurden. Der kleinere Teil der Ankömmlinge wurde zur Zwangsarbeit bis zur völligen Erschöpfung abkommandiert. Die große Mehrheit der Zwangsarbeiter überlebte nur wenige Monate. Im Stammlager unternahmen SS-Ärzte grausame Experimente vor allem an Kindern und Frauen.

Systematischer Massenmord

Insgesamt wurden in Auschwitz von Anfang 1942 bis Ende 1944 wahrscheinlich rund 1,5 Millionen Juden sowie viele Tausend Sinti und Roma und Polen umgebracht. Der systematische Massenmord, zu dem auch die Verwertung der Habseligkeiten sowie der Haare und Goldzähne der Opfer gehörte, war Höhepunkt des NS-Rassenwahns. Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz durch sowjetische Truppen befreit.

DPA