STERN-Umfrage 65 Prozent der Deutschen denken, dass Lützerath den Grünen schaden wird

Er hat den Lützerath-Deal mit RWE ausgehandelt: Grünen-Wirtschaftsminister Robert Habeck
Er hat den Lützerath-Deal mit RWE ausgehandelt: Grünen-Wirtschaftsminister Robert Habeck
© Fabian Sommer / DPA
Die Grünen glaubten, einen guten Kompromiss mit RWE geschlossen zu haben. Aber die Proteste rund um die Räumung von Lützerath könnten die Wahlchancen der Partei mindern.

65 Prozent der deutschen Bürgerinnen und Bürger erwarten, dass die Proteste von Klimaaktivisten in Lützerath und die Auseinandersetzungen um den Braunkohletagebau den Grünen bei kommenden Wahlen schaden werden. Das ergab eine Forsa-Umfrage für den stern. Unter den Anhängern der Grünen prognostizieren sogar 69 Prozent einen Lützerath-Malus bei den nächsten Urnengängen, ebenso viele sind es unter den Anhängern von CDU/CSU. Die Klientel der Ampelparteien SPD und FDP ist etwas weniger pessimistisch: Von den SPD-Anhängern erwarten 55 Prozent, dass die Grünen Schaden nehmen. Bei der FDP sind es 46 Prozent. 31 Prozent der Deutschen denken nicht, dass die Proteste den Grünen schaden.

Lützerath-Deal spaltet Grünen-Partei

Es waren zwei Grüne, die den Braunkohle-Deal mit RWE ausgehandelt haben: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und seine NRW-Kollegin Mona Neubaur. Aber während die Parteiführung erklärte, dass der Deal mehrere Dörfer rettet und die Vorverlegung des Kohleausstiegs im rheinischen Revier möglich machte, fuhren junge Grüne zum Protestieren nach Lützerath, in das eine Dorf, das noch abgebaggert werden sollte. Am Wochenende eskalierte die Situation vor Ort, mit vielen Verletzten sowohl auf Seiten der Aktivisten als auch auf Seiten der Polizei.

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa für die RTL-Gruppe Deutschland am 12. und 13. Januar 2023 erhoben. Datenbasis: 1.001 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.