Promiauflauf in Wien Opernball mit absurdem Hut und Möchtegern-Prinzessin

Leni Klum beim Wiener Opernball
"Na, wen haben wir denn da?", denkt sich Leni Klum hier womöglich, während sie Schnappschüsse beim Wiener Opernball macht
© Roland Schlager / DPA
Die High Society trifft sich beim Wiener Opernball – so auch Donnerstagabend. Für gehobene Augenbrauen sorgt vor allem ein Outfit. 

Österreichs High Society hat sich auch ohne den Gesellschaftslöwen Richard Lugner auf dem Wiener Opernball zu einem rauschenden Fest versammelt. Am Donnerstagabend fehlte zwar der einst von Lugner bezahlte Stargast aus Hollywood, dafür zogen zahlreiche Sternchen in extravaganten und aufwendigen Abendroben die Blicke auf sich. 

Jahrzehntelang hatte der 2024 gestorbene Wiener Unternehmer Lugner illustre Gäste wie Kim Kardashian, Sophia Loren oder Grace Jones auf den österreichischen Staatsball geführt. Damit sorgte er für internationale Aufmerksamkeit für die Veranstaltung und machte Werbung für sein Shoppingcenter. 

Auch Leni Klum war zu Gast beim Wiener Opernball

Unter den Gästen war dieses Jahr etwa das Model Leni Klum (20) in einem elegant geschnittenen, glitzernd-braunen Kleid. 

Leni Klum mit Krone beim Opernball
"Ich fühle mich wie eine Prinzessin", sagte Leni Klum, die Tochter des Models Heidi Klum, dem Sender ORF
© Roland Schlager / APA / DPA


Am Donnerstagabend kam auch Lugners Tochter Jacqueline zum Opernball. In ihrer Loge ließ sie symbolisch einen Stuhl frei. "Er hat eine riesengroße Lücke hinterlassen, und er wird vielen Leuten fehlen", sagte sie vor dem Ball. Die Tochter kam in Begleitung des New Yorkers Künstler Alec Monopoly, der am Vortag ein großes Graffito von Lugner auf dessen Einkaufszentrum gesprayt hatte.

Debütantinnen und Debütanten auf dem Wiener Opernball
320 junge Debütantinnen und Debütanten zogen feierlich auf dem Parkett der Wiener Staatsoper ein und schwangen dann die Tanzbeine
© Roland Schlager / APA / DPA


Auch Richard Lugners sechste und letzte Ehefrau Simone besuchte das Walzer-Fest. Die beiden hatten im vergangenen Juni geheiratet. Ende August starb Lugner im Alter von 91 Jahren. "Es ist schwierig", sagte Simone Lugner über ihren Ballbesuch ohne Richard Lugner. Er sei ihr eine Stütze gewesen. "Jetzt fehlt er halt einfach", sagte sie dem ORF. Die Witwe ließ sich von dem Ex-Chauffeur ihres Mannes begleiten.

Außerhalb der Staatsoper fanden mehrere kleine Demonstrationen linker Gruppierungen statt. Ihre Mottos: "Reichtum für alle!" oder "Die Reichen tanzen – wir protestieren gegen die ungerechte Verteilung". 

So viel kosten Tickets beim Wiener Opernball

Die rund 5.200 Gäste des Opernballs feierten vor dem Hintergrund einer Wirtschaftskrise und stark gestiegener Preise in Österreich. Der Ball ist nichts für schmale Brieftaschen. Eintrittskarten kosten 395 Euro. Ein Sitzplatz ist da noch nicht enthalten – dafür sind mindestens 160 Euro extra zu bezahlen. 

Moderatorin Teresa Vogl beim Opernball
Ob Moderatorin Teresa Vogl auch ein florales Parfüm zu ihrem ausgefallenen Kleid trägt? 
© Eva Manhart / APA / DPA


Wer wirklich sehen und gesehen werden will, kann eine Loge zum Preis von bis zu 25.500 Euro buchen. Ein Teil der Einnahmen wird sozialen Hilfsorganisationen gespendet. Voriges Jahr waren es mehr als 400.000 Euro.

In diese Logen wurde nicht nur Leni Klum eingeladen, sondern auch Model und "Supertalent"-Juror Bruce Darnell (67). "In dieser außergewöhnlichen Zeit ist es wichtig, Kunst und Kultur zu feiern", sagte er dem ORF. 

Bruce Darnell beim Wiener Opernball
Bruce Darnell und Michael Schmidt (r.) in klassischen Outfits beim Wiener Opernball
© Helmut Fohringer / / stern

Auch der britische Schauspieler Ed Westwick ("Gossip Girl"), der deutsche Sänger Sasha und das deutsche Model Franziska Knuppe kamen zum Ball.

Der Opernball stand dieses Jahr nicht nur im Zeichen von Krisen, sondern auch von Terrorattacken und -drohungen. Im Januar hatte ein Ableger des Terrornetzwerks Islamischer Staat unter anderem die Wiener Ballsaison als Anschlagsziel ausgegeben. Das Innenministerium erhöhte deshalb die Sicherheitsmaßnahmen und setzte Hunderte Beamte ein, um die Ballgäste zu schützen.

Gerald Hörhan beim Wiener Opernball
Gerald Hörhan, auch bekannt als "Investment Punk", hat wohl einige Besucher mit seinem Zylinder mit Dollarzeichen und Dagobert Duck irritiert. Immerhin scheint er eine gute Zeit zu haben – und zweifelsohne einen amüsanten Hut
© Roland Schlager / APA / DPA

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