Nach Zugausfällen durch einen Oberleitungsschaden in München sind die ersten Gleise wieder für den Zugverkehr freigegeben worden. Regional- und Fernverkehrszüge können den Münchner Hauptbahnhof wieder anfahren, die Reparaturen seien schneller vorangekommen als geplant, erklärte die Deutsche Bahn am Donnerstagabend auf ihrer Webseite. Am Freitag soll der Fern- und Regionalverkehr mit Betriebsbeginn wieder weitestgehend normal rollen. Es können jedoch am Morgen noch vereinzelt Züge ausfallen, hieß es.
Am Donnerstag war es zu großen Beeinträchtigungen mit Verspätungen und Zugausfällen gekommen (der stern berichtete). Die Münchner S-Bahn meldete zunächst einen Komplettausfall. Bereits in der Nacht nahmen die Linien nach und nach den Betrieb jedoch wieder auf und die S-Bahn verkündete bald im Onlinedienst X, dass "alle Linie nach beendeter Reparatur an der Oberleitung im Regelweg verkehren". Trotzdem müsse weiterhin im Gesamtnetz mit Verspätungen und kurzfristigen Zugausfällen gerechnet werden, hieß es.
Deutsche Bahn: Zugbindung nach Chaos in München aufgehoben
Ersten Erkenntnissen zufolge hatte ein Bagger bei Bauarbeiten für die zweite S-Bahn-Stammstrecke im Bereich München-Laim ein komplettes Quertragwerk, das die Oberleitungen über alle Gleise der Strecke spannt, beschädigt. Dadurch war die wichtige Strecke zwischen dem Hauptbahnhof und München-Pasing stillgelegt. Der Fern- und Regionalverkehr sowie der Verkehr auf der S-Bahn-Stammstrecke der Landeshauptstadt wurde mit wenigen Ausnahmen komplett eingestellt. Der Münchner Hauptbahnhof konnte nicht angefahren werden.
"Die DB entschuldigt sich ausdrücklich für die Unannehmlichkeiten bei ihren Fahrgästen", teilte die Deutsche Bahn (DB) mit. Die Panne bei den Bauarbeiten hatte zahlreiche Zugausfälle und Verspätungen zur Folge, andere Züge endeten vorzeitig oder fuhren von anderen Bahnhöfen ab. Viele Fernreisende konnten dadurch ihre Fahrt in München nicht antreten oder ihr Ziel nicht erreichen.
Italien, Schweiz, Ukraine: Was Deutschland in Sachen Bahn von anderen Ländern lernen kann

Immerhin: Alle Fahrgäste, die ihre geplante Reise aufgrund des Oberleitungsschadens verschieben mussten, dürfen ihre Fahrkarte zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. "Die Zugbindung ist aufgehoben", informierte die Bahn. Das Ticket gelte auch mit einer geänderten Streckenführung bis zur Fahrt zum Zielort. Sitzplatzreservierungen könnten kostenlos storniert werden.