Über das Pfingstwochenende sind jedes Jahr viele Regionalzüge vor allem in die Urlaubsregionen wie an die Küste und in die Berge brechend voll. Doch in diesem Jahr kamen noch die Reisenden mit einem 9-Euro-Ticket hinzu. Diese gelten im Juni, Juli und August und ermöglichen jeweils für einen Monat beliebig viele Fahrten in Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs in ganz Deutschland.
Das führte am zurückliegenden Wochenende zu teilweise chaotischen Verhältnissen auf Bahnsteigen und in Zügen. Wegen Überlastung konnten viele Reisende nicht mitfahren. In mehreren Fällen müssten Züge sogar geräumt werden.
Frustrierte Fahrgäste, die stehen gelassen wurden, erwarben sehr viel teurere Tickets, um überhaupt noch rechtzeitig mit einem der IC- oder ICE-Züge, in denen das 9-Euro-Ticket keine Gültigkeit hat, ihren Bestimmungsort zu erreichen.
Längere Züge und zusätzliche Fahrten im Regionalverkehr sind aufgrund der angespannten Lage der Deutschen Bahn kaum möglich. Außerdem gibt es nicht genügend Personal; das Unternehmen sucht händeringend neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Als besonders schwierig erwies sich am Pfingstwochenende auf vielen Strecken die Mitnahme von Fahrrädern. "Fahrgäste und Räder kommen oft nicht mehr mit oder wenn doch, dann nur mit Quetschen und blauen Flecken", heißt es beim Fahrgastverband Pro Bahn. "Das Leben in vollen Zügen genießen hat man sich anders vorgestellt."
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