Umwelt-Titel Unesco kürt Wattenmeer zum Weltnaturerbe

Als erste deutsche Naturlandschaft ist das Wattenmeer zum Welterbe der Menschheit erklärt worden. Das zuständige Komitee der Unesco nahm die Fläche zwischen der niederländischen Insel Texel und der Nordspitze Sylts in die Liste des Weltnaturerbes auf.

Das Wattenmeer ist als erste deutsche Naturlandschaft in die Liste des Kultur- und Naturerbes aufgenommen worden. Das hat das Unesco-Welterbekomitee am Freitag in Sevilla entschieden. Das Gremium würdigte das Wattenmeer "als eines der größten küstennahen und gezeitenabhängigen Feuchtgebiete der Erde". Das Gebiet sei ein einzigartiges Ökosystem mit einer besonderen Artenvielfalt. Der einzigartige Lebensraum steht nun auf einer Stufe mit Naturwundern wie dem Great Barrier Reef vor Australien, dem Grand Canyon in den USA, den Galapagos-Inseln vor Ecuador oder dem Serengeti-Nationalpark im afrikanischen Tansania.

Das Gebiet, das in die Liste der weltweit knapp 200 einzigartigen und schützenswerten Naturdenkmäler aufgenommen wurde, erstreckt sich von der holländischen Insel Texel bis zur Nordspitze Sylts. Auf den Erhalt hat die Menschheit aus Sicht der Unesco ein Anrecht. Strengere Vorschriften oder Naturschutzgesetze sind mit der Ernennung aber nicht verbunden. Die Welterbe-Auszeichnung gilt als Anerkennung bestehender Schutzbemühungen und ist mit weltweiter Aufmerksamkeit verbunden. Auch beflügelt sie meist den Tourismus.

Das Watt ist das zweite Naturdenkmal Deutschlands. Die Grube Messel, eine Fossilienlagerstätte bei Darmstadt, trägt den Titel bereits seit 1995. Anders als das Watt ist sie aber keine Landschaft. Neben dem Naturerbe gibt es das Kulturerbe. Deutschland ist hier mit 32 Orten vertreten, etwa mit dem Kölner Dom.

Um die Unesco-Auszeichnung für das Wattenmeer hatten sich die Niederlande, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und der Bund Anfang 2008 bei der Unesco beworben. Dänemark und Hamburg hatten das Vorhaben zunächst unterstützt, waren dann aber abgesprungen. "Die Entscheidung des Komitees verleiht den Bemühungen um die weltweite Vernetzung von Kultur- und Naturerbe neuen Auftrieb", würdigte der Präsident der Deutschen Unesco-Kommission, Walter Hirche, den Beschluss.

DPA/AP AP DPA

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