Am ersten Ferientag in Nordrhein-Westfalen zog es viele Menschen in die Ferne. Das sorgte teils für chaotische Zustände am Flughafen in Düsseldorf. Zu dem Anstrom von Fluggästen kamen nämlich organisatorische Schwierigkeiten hinzu. Betroffen waren vor allem Türkei-Urlauber: Die Airline Pegasus stornierte kurzfristig fünf ihrer Flüge aus Düsseldorf in die Türkei, sechs weitere wurden nach Frankfurt, Münster und Köln-Bonn verlegt.
Das Durcheinander war schließlich so groß, dass sogar die Polizei zur Hilfe gerufen werden musste, berichtet RTL. Die Beamten mussten aufgrund der "tumultartigen Zustände" dafür sorgen, dass die Lage nicht außer Kontrolle geriet. Bereits am Freitag hatten Beamte der Landes- und Bundespolizei die Situation am Flughafen beruhigen müssen. Außerdem halfen sie dem überforderten Personal bei der Betreuung der nervösen Fluggäste.
Sommerurlaub in Europa: Was geht – und was geht nicht?

Estland, Lettland und Litauen haben ihre lange strengen Corona-Regeln deutlich gelockert: Der Einzelhandel ist in allen drei baltischen Staaten weitgehend geöffnet, die Gastronomie darf auf Außenterrassen und teils auch im Innenbereich unter Auflagen Gäste bedienen. Auch Museen, Theater und Kinos dürfen zumindest eine begrenzte Zahl von Besuchern empfangen. Dabei gibt es mitunter Vorrechte für Geimpfte und Genese.
Wer von Deutschland oder aus anderen EU-Ländern einreist, muss sich registrieren. Nicht-Geimpfte müssen in Lettland und Litauen einen negativen Corona-Test vorweisen. Umgekehrt werden die baltischen Staaten von Deutschland als Risikogebiete eingestuft. Wer einen negativen Test vorweisen kann, muss sich nicht selbst isolieren.
Mitarbeiterin am Flughafen: "Wir haben Angst gehabt"
Auch für die Mitarbeiter am Flughafen bedeutete der Ansturm eine echte Nervenprobe. "Wir haben Angst gehabt. Die Leute waren richtig aggressiv. Ich arbeite seit 25 Jahren in dem Beruf, aber an sowas kann ich mich nicht erinnern. Ganz schlimm", sagte eine Mitarbeiterin am Schalter der "Rheinischen Post". "Wir wurden beschimpft, ein Kollege von mir berichtete, dass er am Hals attackiert worden sei." Laut RTL hatten einige Fluggäste, deren Flüge abgesagt worden waren, vor Wut gegen die Schalter getreten und laut geschimpft. Allerdings konnte die Polizei eine weitere Eskalation verhindern, es habe keinerlei Anzeigen gegeben. Die Beamten der Bundespolizei hätten eine Kette vor den spärlich besetzten Check-In-Schaltern von Pegasus gebildet, berichtet die "Rheinische Post", die Landespolizei sei mit mindestens zehn Mannschaftswagen angerückt.
Grund für die Verzögerungen und die ausgefallenen Flüge waren offenbar Personalengpässe bei der Airline sowie die aufgrund der Corona-Regelungen komplizierten Einreisebestimmungen in der Türkei. Insgesamt werden am Flughafen in Düsseldorf am ersten Ferienwochenende 120.000 Fluggäste erwartet.
Quellen: RTL / "Rheinische Post" (1) / "Rheinische Post" (2) / DPA