Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung am Sonntag ganz Spanien und damit auch Mallorca und die Kanaren als Risikogebiet ein. Das gab das Robert Koch-Institut am Freitag bekannt.
Die neuen Einstufungen sind Folge der in vielen Regionen Europas wieder deutlich steigenden Infektionszahlen. In Spanien galten bereits zuvor 6 der 17 Regionen – darunter die Urlaubsgebiete Katalonien und Andalusien – sowie die Exklave Ceuta in Nordafrika als Risikogebiete. Die Balearen mit Mallorca, der beliebtesten Urlaubsinsel der Deutschen, sowie die Kanaren blieben aber bisher verschont.
Das gilt bei der Einreise nach Spanien
Als Risikogebiete werden Länder und Regionen eingestuft, in denen die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen (Sieben-Tage-Inzidenz) über 50 liegen. Es ist die niedrigste von drei Risikostufen. Mallorca war Mitte März von der Liste der Risikogebiete gestrichen worden. Inzwischen liegt die Inzidenz auf den Balearen, zu denen auch Menorca, Ibiza und Formentera gehören, im Schnitt schon bei 141. In ganz Spanien sind es sogar 179.
Das bedeutet, dass das Auswärtige Amt mitten in den Sommerferien wieder von touristischen Reisen in das beliebteste Urlaubsland der Deutschen abraten wird. Praktische Folgen ergeben sich für Urlauber aber kaum: Die Einreise bleibt weiter möglich. Wer per Flugzeug oder auf dem Seeweg nach Spanien einreist, muss ein Formular ausfüllen, dass einen QR-Code erzeugt, der bei Check-in und Einreise vorgelegt werden muss, schreibt das Auswärtige Amt. Fluggesellschaften sind verpflichtet, sich vor Abflug das elektronische Einreiseformular (QR-Code) vorlegen zu lassen. Fehlt der QR-Code oder ist dieser fehlerhaft, können Geldstrafen drohen.
Bei Einreise müssen Personen ab zwölf Jahren, die aus einem Risikogebiet kommen (Deutschland gehört in Spanien derzeit nicht dazu), entweder einen negativen Corona-Test, einen Nachweis über vollständige Impfung oder einen Genesungsnachweis vorlegen. Diese Verpflichtung gilt auch für Einreisende aus einem Risikogebiet in Frankreich, die auf dem Landweg nach Spanien einreisen, so das Auswärtige Amt. Hinzu kommen die örtlichen Corona-Regeln, die je nach Region unterschiedlich ausfallen können. Informationen dazu liefert das Auswärtige Amt.
Sommerurlaub in Europa: Was geht – und was geht nicht?

Estland, Lettland und Litauen haben ihre lange strengen Corona-Regeln deutlich gelockert: Der Einzelhandel ist in allen drei baltischen Staaten weitgehend geöffnet, die Gastronomie darf auf Außenterrassen und teils auch im Innenbereich unter Auflagen Gäste bedienen. Auch Museen, Theater und Kinos dürfen zumindest eine begrenzte Zahl von Besuchern empfangen. Dabei gibt es mitunter Vorrechte für Geimpfte und Genese.
Wer von Deutschland oder aus anderen EU-Ländern einreist, muss sich registrieren. Nicht-Geimpfte müssen in Lettland und Litauen einen negativen Corona-Test vorweisen. Umgekehrt werden die baltischen Staaten von Deutschland als Risikogebiete eingestuft. Wer einen negativen Test vorweisen kann, muss sich nicht selbst isolieren.
Quarantäne – außer für Geimpfte, Genesene und Getestete
Bei Rückreise aus einem Risikogebiet wie Spanien gilt eine mindestens zehntägige Quarantäne. Ausgenommen sind Genesene, vollständig Geimpfte und negativ Getestete. Wer mit dem Flugzeug aus Spanien nach Deutschland zurückkehrt, muss wie bisher einen negativen Test oder einen Nachweis über eine vollständige Impfung oder Genesung dabeihaben. Damit entfällt dann die Quarantänepflicht.
Bei einer Inzidenz über 200 droht die Einstufung als Hochinzidenzgebiet mit Quarantänepflicht für diejenigen, die nicht geimpft oder genesen sind. Erst dann wären auch für die Reisebranche erhebliche Folgen zu erwarten. Wenn die Inzidenz in Spanien weiter steigt, könnte Spanien nächste Woche dasselbe Schicksal wie Zypern drohen: Hochstufung zum Hochinzidenzgebiet.
Weitere Informationen zur Einreise nach Spanien und zur Rückkehr aus Urlaubsländern erhalten Sie beim Auswärtigen Amt und der Bundesregierung.