Flutkatastrophe Mehr als 6.000 deutsche Urlauber betroffen

In der von der Flutwelle im Indischen Ozean betroffenen Katastrophenregion halten sich mehr als 6.000 deutsche Urlauber auf. Genaue Informationen über Verletzte oder Tote unter ihnen lagen nicht vor.

Nach Angaben des Reiseverbandes DRV wurde ein Reisender auf der thailändischen Insel Phuket verletzt. Als Reaktion auf das schwere Erdbeben in Südostasien richtete das Auswärtige Amt Krisenstäbe in Berlin und an den betroffenen Botschaften ein, unter der Nummer 030-50001000 wurde eine Hotline freigeschaltet.Wegen der Flutkatastrophe sagten die deutschen Reisekonzerne Thomas Cook, Rewe Pauschaltouristik und TUI alle für die nächsten Tage geplanten Reisen in die besonders betroffenen Gebiete auf den Malediven, in Sri Lanka und der thailändischen Ferieninsel Phuket ab. Thomas Cook stoppte die für den (heutigen) Sonntag und Montag angesetzten Flüge mit rund 1.000 Passagieren, wie ein Sprecher sagte.

TUI sagte laut einem Sprecher alle Flüge bis 31. Dezember ab, alleine am Sonntag und Montag wollten rund 200 Reisende in die Region fliegen. Auch Rewe stoppte bis einschließlich Montag alle Flüge in die betroffenen Gebiete. Die Veranstalter wollen zudem die bis zum Jahresende gebuchten Reisen kostenlos stornieren oder umbuchen und bis zum Montag über das weitere Vorgehen beraten. Die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr ist eine Hauptreisezeit für Südostasien. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte am Sonntag in Berlin, es sei noch nicht bekannt, ob deutsche Urlauber unter den Opfern seien. Die Krisenstäbe, unter anderem in Bangkok, Dhakar, Jakarta und Colombo, arbeiteten mit den Reiseveranstaltern zusammen. Nähere Einzelheiten zu dem in Thailand verletzten Urlauber waren zunächst nicht bekannt.Die Reiseveranstalter teilten mit, ihre Flugzeuge sollten leer in die Katastrophengebiete fliegen, um den dort festsitzenden Reisenden eine sofortige Ausreise zu ermöglichen. Nach Angaben des Deutschen Reisebüro und Reiseveranstalter Verbandes (DRV) wird derzeit aber noch geprüft, wie weit eine Evakuierung der Urlauber überhaupt möglich ist. Der Flughafen auf den Malediven war den Angaben zufolge zunächst noch gesperrt.

Zunächst keine Berichte über Verletzte oder Todesopfer

Thomas Cook berichtete, von den deutschen Veranstaltern im Unternehmensbereich - darunter auch Neckermann-, Bucher- und Condor-Reisende - befänden sich insgesamt 4.000 Gäste in der Region. Am Sonntagmittag wurde laut Unternehmenssprecher Steffen Milchsack noch versucht, die Gäste in den Hotels zu erreichen. Angaben über Verletzte lagen zunächst nicht vor. Die Kommunikation in den Katastrophengebieten gestaltete sich den Angaben zufolge schwierig. Thomas Cook richtete eine Hotline unter der Nummer 01803-100380 ein.Auch die Rewe Pauschaltouristik mit den Reiseveranstaltern ITS, Jahn Reisen und Tjaereborg versuchte, Kontakt zu allen rund 1.600 Reisenden herzustellen. TUI berichtete von 470 Reisenden auf Phuket und in Sri Lanka sowie einigen hundert auf den Malediven. Nach Sri Lanka sei bisher kein Kontakt möglich, sagte Sprecher Mario Köpers. Reiseleiter auf den Malediven hätten berichtet, das Ausmaß der Schäden sei nicht so schlimm wie befürchtet. Von der Insel Phuket sei bekannt, dass die Gäste rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden seien. Für Kunden und Anfragen von Angehörigen hat TUI eine Hotline eingerichtet mit der Nummer 0511-5678000.AP

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