Eine zehntägige Kreuzfahrt durch den Südpazifik - das hört sich wie eine Traumreise an. Doch für die Passagiere an Bord der "Carnival Legend", ein Kreuzfahrtschiff der großen US-Reederei Carnival Cruises, wurde der Törn zum Alptraum.
Das 292 Meter lange Schiff war von Australien aus im Südpazifik unterwegs, als zwischen Passagieren ein heftiger Streit ausbrach. An der Massenschlägerei waren nach Medienangaben bis zu 30 Personen beteiligt. Das Videomaterial, das andere Passagiere mit ihren Mobiltelefonen aufgezeichnet und veröffentlicht haben, zeigt schockierende Bilder.
Anscheinend müssen zwei rivalisierende Gruppen aufeinander losgegangen sein. Die Clips zeigen heftige Raufereien und Tritte, die zu blutigen Verletzungen geführt haben. Zeitungen sprechen von einem "Blutbad" an Bord des Kreuzfahrtschiffes.
Die herbeigeeilten Sicherheitskräfte - schwarz gekleidete Personen mit der T-Shirts und der Aufschrift "Security" - konnten die Menge zunächst nicht beruhigen, sondern mischten die Szene eher auf: Mit Füßen treten sie auf am Boden liegende Personen ein. "Schlage nicht meine Freundin", hört man im Video eine Stimme zu einem der Security Guards sagen.
Flucht in die Kabinen
Die unschönen Szenen müssen sich im öffentlichen Bereich auch vor den Augen von Kindern abgespielt haben. Die übrigen Kreuzfahrtgästen blieb nur die Flucht in ihre Kabinen, wo sie sich verbarrikadierten. "Wir verlassen nicht unsere Kabinen, haben wirklich Angst um unsere Sicherheit und wissen nicht, was in den nächsten 24 Stunden passieren könnte", so ein Passagier gegenüber dem Sender "3AW". Es sei ein "Kreuzfahrt wie in der Hölle" gewesen.
Die Schlägerei muss sich nach Mitternacht ereignet haben, wie der Vater eines Passagiers dem australischen Sender berichtete. Gegen 1 Uhr nachts habe er einen Hilferuf seines Sohnes per Telefon erhalten: "Bitte Papa, ruf die Polizei", habe sein Sohn verlangt. "Im Hintergrund konnte ich viele Schreie hören."
Anschließend fuhr das Schiff in den Hafen von Eden und legte im Bundesstaat New South Wales einen ungeplanten Zwischenhalt ein. Nach Angaben der "Daily Mail" hat die Polizei inzwischen 23 Personen von Bord geholt, weil sich der Kapitän weigerte, mit den Störenfrieden weiterzufahren. Alle Personen sollen derselben Familie angehören.
Es ist nicht das erste Mal, dass es zu einer Schlägerei an Bord eines Kreuzfahrtschiffes mit anschließendem Verweis vor der Küste Australiens gekommen ist. Erst eine Woche zuvor hatte eine Russin an Bord der "P&O Explorer" einem anderen Passagier einen Weinflasche auf dem Kopf geschlagen, was in einer Schlägerei ausartete, an der 15 Personen beteiligt waren. Sechs Männer und die 37-Jährige wurden anschließend verhaftet. In allen Fällen war reichlich Alkohol mit im Spiel.
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