Das Flaggschiff der Cunard-Reederei war in die Jahre gekommen und hatte nach drei Millionen Kilometern auf den Ozeanen Patina angesetzt. Als die "Queen Mary 2" (QM2) 2004 in Dienst gestellt wurde, galt sie als der Superlativ aller Kreuzfahrtschiffe: Mit einer Länge von 345 Metern war sie nicht nur das größte, sondern auch das bis dahin teuerste Passagierschiff der Welt.
Doch in den vergangenen zwölf Jahren hat sich die Branche enorm verändert, und die Ansprüche der Passagiere haben sich gewandelt. Ebenso wie bei einem Grandhotel spätestens nach zehn Jahren eine umfangreiche Renovierung der Zimmer ansteht, muss auch ein Luxusliner ins Dock, um innen und außen frisch gemacht zu werden.
Bei dem 25-tägigen Aufenthalt der Königin der Weltmeere in der Werft Blohm+Voss im Sommer diesen Jahres in Hamburg blieb kaum ein Stein auf dem anderen. 3800 Arbeiter kamen an Bord des Schiffes im Trockendock, schliefen in den Kabinen und wurden auch in den Restaurants verpflegt – ein Mammutprojekt mit minutiös errechnetem Zeitplan. In den drei Wochen wurden im gesamten Innenbereich 40.000 Quadratmeter Teppichboden verlegt, 35.000 Liter Farbe verarbeitet und zusätzliche Kabinen eingebaut.
Auch die Pod-Antriebe, die Bugstrahlruder und Ankerwinden wurden überholt. Im Bauch des Schiffes sind für die Passagiere nicht sichtbar die Maschinen mit Abgaswaschanlagen, den Scrubbern, und Abgasfiltern dem neusten Stand der Umwelttechnik angepasst worden.
Die Reederei spricht bei einer Investitionssumme von 120 Millionen Euro davon, dass ihr Oceanliner "remastered" wurde. Innen ist die "QM2" kaum wiederzuerkennen. Für Restaurantchef Stefan Engel ist die Queen nach ihrem Werftaufenthalt "wie ein neues Schiff".
Auf den folgenden Seiten der Fotostrecke zeigen wir Bilder einer knapp zweitägigen Kurzkreuzfahrt von Southampton nach Hamburg, die auch viele deutsche Passagiere nutzten, um zu sehen, wie die Cunard-Lady geliftet wurde.
