In Nürnberg geht's um die Wurst: Der seit Oktober in der Innenstadt vertretene Händler Peter Altschmied bietet "Drei im Weckla" (drei Nürnberger Bratwürste im Brötchen) von Anfang an für einen Euro an und hat damit einen Preiskrieg angezettelt. Alle anderen Händler verlangen für das traditionelle Bratwurstgericht das Doppelte.Nach Altschmieds Angaben hat seine Preispolitik zu einem Ansturm auf seine Wurstbude geführt. Sein Umsatz habe sich bereits in den ersten Wochen verdreifacht. Die Gewinnzone habe er allerdings noch nicht erreicht. "Ich bin aber sicher, dass das in einigen Wochen der Fall sein wird", betonte der "Bratwurst-Rebell".
Kampf dem Döner
Er verstehe sich nicht als Preisbrecher, sagte Altschmied. Er reagiere damit nur auf die veränderte Marktlage in der Nürnberger Innenstadt. "Vor allem die Döner-Betreiber, die ihre Fladen schon für zwei Euro anbieten, haben uns in den vergangenen Jahren Marktanteile abgejagt. Die will ich jetzt zurückholen", sagte der Imbiss-Betreiber.Viele Kunden empfänden außerdem den sonst üblichen Preis von zwei Euro für "Drei im Weckla" als zu hoch. "Das sind schließlich vier Mark. Vor der Euro-Einführung gab es die Bratwürste für zwei Mark", erinnerte sich Altschmied. Auch die Bratwurstanbieter müssten sich damit auseinander setzen, dass bei der Kundschaft das Geld nicht mehr so locker sitze. "Drei im Weckla" sind in Nürnberg der Inbegriff für den schnellen Imbiss beim Einkaufsbummel.Der Vorsitzende des Schutzverbandes Nürnberger Rostbratwurst Hartmut Frommer sieht unterdessen keinen Anlass, gegen das Preisdumping Altschmieds vorzugehen. Solange sich ein Anbieter an die Nürnberger Rezeptur halte, habe der Schutzverband kein Problem damit. "Wir schützen lediglich die Qualität, nicht den Preis." Frommer vermutet hinter der Preisaktion den Versuch Altschmieds, von der Stadt die Genehmigung für weitere Bratwurststände zu erhalten.