Island Grímsvötn beruhigt sich

Der isländische Vulkan Grímsvötn hat sich fünf Tage nach Beginn seines gewaltigen Ausbruchs weitgehend und wohl auf Dauer beruhigt.

Nach Angaben aus dem Meteorologischen Institut in Reykjavik ist auch am Donnerstag keine Asche und kaum noch Dampf in die Luft gestiegen. Der Grímsvötn sei "doch sehr ruhig geworden", sagte die Meteorologin Elin Jonasdóttir der Nachrichtenagentur dpa. Weiter meinte sie: "Die Ascheproduktion ist wie schon am Mittwoch praktisch auf Null gefallen." Ein Wiederaufleben des Ausbruchs sei sehr unwahrscheinlich. Allerdings gebe es weiter Explosionen im Krater.

Der Vulkan unter dem Vatna-Gletscher im Südosten Islands hatte am Wochenende gigantische Mengen Vulkanasche bis zu 20 Kilometer hoch gespuckt. Zeitweise gab es Störungen auch im deutschen Flugverkehr.

Am Mittwochabend retteten isländische Suchmannschaften einen deutschen Touristen, der sich am Montag am Nordrand des Vatnajökull verirrt hatte. Zum lebensbedrohlichen Verhängnis wurde dem 47- Jährigen, dass er sein mit Solarzellen betriebenes Handy nicht mehr aufladen konnte: Durch die Aschewolke war kein Sonnenstrahl mehr gedrungen.

Der Grímsvötn war nur 14 Monate nach dem Gletschervulkan Eyjafjallajökull ausgebrochen. Die Flugasche aus dieser Eruption hatte den Flugverkehr in weiten Teilen Europas wochenlang lahmgelegt. Bei mehr als 30 aktiven Vulkansystemen auf der Nordatlantikinsel gehören für die Isländer relativ häufig Ausbrüche zum Alltag.

So gilt der Vulkan Hekla schon seit längerem wegen des starken Drucks in der unterirdischen Magma-Kammer als "Kandidat". Man könne aber nie vorhersagen, ob der Ausbruch "morgen, in ein paar Monaten oder etlichen Jahren kommt", hieß es aus dem Meteorologischen Institut in Islands Hauptstadt Reykjavik.

DPA · Reuters
liri/DPA/Reuters

PRODUKTE & TIPPS