Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) will ihren für Donnerstag geplanten Streik am größten deutschen Flughafen in Frankfurt auf den Freitag ausdehnen. "Falls es kein Einsehen gibt, werden wir am Freitag von 8.00 bis 22.00 Uhr die Arbeit niederlegen", sagte GdF-Sprecher Matthias Maas am Donnerstag.
Die Gewerkschaft wolle damit den Druck auf den Flughafenbetreiber Fraport erhöhen, doch noch zu einer Einigung zu kommen. Viel Zeit bleibt den beiden Streitparteien, die zuvor schon in monatelangen Tarifverhandlungen kein Ergebnis erzielt hatten, nicht. Am Donnerstag wollen die 200 Flugfeld-Kontrolleure ab 15 Uhr zum ersten Mal für sieben Stunden in Ausstand treten.
Der Flughafenbetreiber Fraport und die Lufthansa kritisierten die Gewerkschaftsdrohung. Der Konflikt werde auf dem Rücken der Passagiere ausgetragen, bemängelten Sprecher der beiden Unternehmen. Fraport behalte sich vor, rechtliche Schritte zu prüfen. Das Unternehmen könnte versuchen, den Ausstand mit einer einstweiligen Verfügung zu stoppen.
Minimalbetrieb mit zusätzlichem Notpersonal
Der Flughafen bereitet sich seit Tagen auf den Streik vor und hat zusätzliches Personal für die Jobs auf dem Flugvorfeld geschult. Fraport hofft, dass so mindestens jeder zweite Flug stattfinden kann. Im Schnitt wickelt der Airport täglich 1300 Starts und Landungen ab.
Einfach wird es für den Flughafen aber nicht, da die Flugfeld-Mitarbeiter hochspezialisierte Arbeiten ausüben. Sie sorgen unter anderem dafür, dass Flugzeuge nach der Landung die richtige Parkposition finden. Die Mitarbeiter sitzen damit an für den Betrieb wichtigen Schaltstellen.
Die Positionen in dem Tarifstreit sind verhärtet. Die Arbeit der Vorfeld-Kontrolleure ist mit der Eröffnung der vierten Landebahn in Frankfurt der GdF zufolge wesentlich anspruchsvoller geworden. Die Lohnentwicklung habe damit aber nicht Schritt gehalten, argumentieren die Arbeitnehmervertreter. Fraport hat die GdF-Forderungen als "extrem hoch" kritisiert. Sie liefen auf Entgelterhöhungen von bis zu 70 Prozent hinaus.