Die Polizei kontrolliert die Zufahrt zu einer der ersten Adressen im Schweizer Nobelort, dem Grand Hotel des Bains Kempinski in St. Moritz. Gäste dürfen aus dem Fünf-Sterne-Hotel nur abreisen, wenn sie einen negativen Covid-19-Test vorzeigen können.
Auch vor dem anderen berühmten Luxushotel von St. Moritz, dem burgähnlichen Badrutt’s Palace, ist die Situation ähnlich: In den beiden Häusern seien rund ein Dutzend Corona-Fälle entdeckt worden, teilte Rudolf Leuthold mit, der Chef des Gesundheitsamtes von Graubünden.
"Das Gesundheitsamt ist besorgt: Die Virusmutation ist deutlich ansteckender als die Variante, die bisher weltweit vorherrscht", heißt es in einer Medienmitteilung der Kommunikationsstelle Coronavirus des Kantons. "Das Gesundheitsamt empfiehlt den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie den Gästen dringend auf alle nicht notwendigen Kontakte mit anderen Personen zu verzichten und die geltenden Abstands- und Hygieneregeln konsequent einzuhalten."
Bei dem unter Mitarbeitern festgestellten Virus handelt es sich um die südafrikanische Variante. Wie es zu den Ansteckungen trotz der umfangreichen Hygienemaßnahmen gekommen ist, wird noch abgeklärt. Das Badrutt's Palace hatte von seinen anreisenden Gästen sogar den Nachweis eines negativen Corona-Tests verlangt. Beide Hotels wurden unter Quarantäne gestellt.
95 Gäste in den Hotels betroffen
Am Montag wurden nach Angaben der Bündner Regierung mehr als 400 Personen in beiden Häusern getestet , darunter sind auch 95 Gäste. Am Dienstag werden in der Gemeinde St. Moritz Flächentests für die Bevölkerung durchgeführt. "Das Gesundheitsamt empfiehlt der Bevölkerung und den Gästen von St. Moritz dringend, an diesem Test teilzunehmen", heißt es von den Behörden.

"Die Stimmung im Hotel ist relativ entspannt", sagte ein Gast aus Zürich im Hotel Kempinski dem Newsportal "20min.ch". Die Restaurants seien geschlossen, aber die Gäste können gratis den Room-Service in Anspruch nehmen, bis ihr negatives Covid-19-Testergebnis vorliegt. Alkoholische Getränke und Kaviar seien bei dem kostenlosen Service allerdings ausgeschlossen.
Die Skischulen in St. Moritz haben ab sofort ihren Betrieb eingestellt. Auch die Schulen und Kindertagesstätten bleiben bis auf Weiteres geschlossen. Im ganzen Ort ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes obligatorisch.

Dass ausgerechnet zwei Luxushotels unter Quarantäne gestellt werden müssen, trifft nicht nur St. Moritz und Graubünden zur Unzeit, sondern den Wintertourismus in der gesamten Schweiz. Dennoch: Die Skigebiete in der Region St. Moritz bleiben weiterhin offen.
Quellen: www.gr.ch,www.nzz.ch, www.srf.ch, www.20min.ch
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