Die erneut stark steigenden Corona-Zahlen stellen auch den Profifußball vor immer größere Herausforderungen. Nachdem der FSV Mainz 05 bei der Deutschen Fußball Liga die Verschiebung der Partie in der Bundesliga beim FC Augsburg beantragt hatte, zog am Donnerstag Zweitligist Hamburger SV nach. Während die Partie im Oberhaus bereits von der DFL verlegt wurde, warteten die Hamburger am Freitagnachmittag noch auf eine Antwort.
HSV: Partie gegen Aue steht auf der Kippe
Nach einem Corona-Ausbruch im Team wollen die Norddeutschen das für Samstag vorgesehenen Heimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue verlegen. "Wir wären in der aktuellen Lage leider nicht spielfähig und haben die für heute angesetzten Trainingseinheiten abgesetzt", sagte HSV-Sportvorstand Jonas Boldt. Die Corona-Verdachtsfälle hätten sich nach Testungen bestätigt. "Ein Großteil des Kaders und des Staffs hat sich mit dem Coronavirus angesteckt", teilte der HSV mit, ohne aber die genaue Anzahl der Erkrankten zu nennen.
Einen Tag nach dem Bekanntwerden absolvierte der Zweitligist am Freitagnachmittag ein Training mit 13 Feldspielern und vier Torhütern. Von den 13 gesunden Feldspielern stünde Jonas Meffert am Samstag wegen einer Gelbsperre nicht zur Verfügung. "Um für alle Fälle gewappnet zu sein, bereiten wir uns auf das weiterhin angesetzte Heimspiel gegen Aue vor", teilten die Hamburger via Twitter mit. Die gegnerische Mannschaft aus Aue machte sich am Freitagmittag auf den Weg nach Hamburg, weil sie nicht länger auf eine Entscheidung der DFL warten wollte. "Wenn die Partie nicht abgesagt ist, gehen wir davon aus, dass gespielt wird. Wir können ja nicht erst um 17 Uhr nach Hamburg losfahren", hieß es von den Sachsen.
Ligakonkurrent Fortuna Düsseldorf wurde konkreter und vermeldete bereits 14 infizierte Profis, auch Chefcoach Daniel Thioune ist betroffen. Offen ist, ob die Düsseldorfer am Samstag (13.30 Uhr) in Paderborn antreten können. Der Verein sei mittlerweile deswegen mit der DFL im Austausch, hieß es. Die verbliebenen gesunden Spieler absolvieren ihre Trainingseinheiten.
Mehrere Bundesliga-Teams betroffen
Sorgen wegen Corona-Ausfällen haben immer mehr Clubs. Eine nicht genau bezifferte Anzahl an Verdachtsfällen erschwert die Planungen des SC Freiburg für das Spiel am Samstag gegen den VfL Wolfsburg. Der 1. FC Union Berlin muss gegen den VfB Stuttgart nach weiteren Fällen auf ein Quartett verzichten. Nach Torwart Andreas Luthe und Stürmer Kevin Behrens fehlen den Eisernen die ebenfalls positiv auf das Virus getesteten Mittelfeldspieler Levin Öztunali und Genki Haraguchi. Der VfL Bochum muss coronabedingt auf insgesamt vier Profis verzichten. Wie der Fußball-Bundesligist am Freitag mitteilte, wurden auch Michael Esser und Danilo Soares positiv auf das Virus getestet. Schon Maxim Leitsch und Luis Hartwig stehen deshalb nicht für die Partie am Sonntag bei Eintracht Frankfurt zur Verfügung.
Borussia Mönchengladbach fehlt im wichtigen Ligaspiel am Samstag gegen Hertha BSC ausgerechnet Trainer Adi Hütter. Der Österreicher befindet sich nach einem positiven Corona-Test in Quarantäne. In Frank Geideck ist ein weiterer Assistent Hütters bereits seit Dienstag in Isolation. Auch Interimstrainer Mike Büskens fehlt dem FC Schalke 04 bei seinem ersten Spiel in der neuen Funktion. Die ersten Übungseinheiten des Zweitligisten hatte er wegen seiner Infektion nur aus dem Homeoffice verfolgen können. Auch der Schalker Sportdirektor Rouven Schröder hat sich mittlerweile infiziert und ist beim Spiel am Sonntag in Ingolstadt wie Büskens nicht dabei.
BVB-Spiel steht erneut vor Absage
Beriets zum zweiten Mal in Folge könnte es Borussia Dortmund erwischen. Vor dem Duell mit Bielefeld wachsen nach Medieninformationen die Corona-Probleme bei der Arminia. Nach positiven Tests im Trainer- und Funktionsteam sollen mittlerweile auch eine Reihe von Profis positiv auf das Virus getestet worden sein. Das hat der Verein vor dem Spiel bisher aber nicht bestätigt. Die ursprünglich für Freitag vorgesehene Pressekonferenz zur Partie wurde kurzfristig auf Samstag verlegt.
Ob dem Duell der Arminia mit dem Bundesliga-Zweiten aus Dortmund eine Verlegung droht, bleibt vorerst offen. Dazu will sich der Verein erst auf der Pressekonferenz am Samstagmorgen äußern. Gemäß den Vorgaben der Deutschen Fußball Liga kann ein Club einen entsprechenden Antrag stellen, wenn weniger als 16 spielfähige Profis zur Verfügung stehen. Der BVB war bereits am vorigen Spieltag betroffen, als die Partie in Mainz coronabedingt verlegt werden musste.
Augsburg gegen Mainz abgesagt
Das für Samstag geplante Bundesligaspiel zwischen dem FC Augsburg und dem FSV Mainz 05 wird nun endgültig wegen des Corona-Ausbruchs bei den Rheinhessen verlegt. Das teilte die Deutsche Fußball Liga am Donnerstagabend mit. Die Begegnung werde verschoben, "da dem 1. FSV Mainz 05 infolge positiver Corona-Befunde weiterhin nicht die nach der DFL-Spielordnung notwendige Mindestanzahl an Spielern zur Verfügung" stehen würden, hieß es. Ein neuer Spieltermin solle schnellstmöglich bekanntgegeben werden. In der Vorwoche war das Mainzer Spiel gegen den BVB abgesagt und auf kommenden Mittwoch verschoben worden.
Einem Antrag auf Verlegung kann nach der DFL-Spielordnung stattgegeben werden, wenn weniger als 16 Spieler zur Verfügung stehen. Darunter müssen mindestens neun Lizenzspieler und unter ihnen ein Torhüter sein. Verletzte oder gesperrte Akteure zählen als zur Verfügung stehend und nicht zu den Ausfällen.