Keiner konnte so jubeln wie er: Christoph Daum war ein Fußballtrainer, der seine Gefühle stets nach außen trug, egal ob Freude, Ärger, Enttäuschung. Wenige Wochen vor seinem 71. Geburtstag ist er im Kreise seiner Familie gestorben, schon 2022 hatte er öffentlich gemacht, an Lungenkrebs zu leiden.
Daum gehörte zu den großen Trainern der Bundesliga, führte den 1. FC Köln, Bayer Leverkusen und den VfB Stuttgart zu Erfolgen. Und doch war Daum auch immer ein Unvollendeter: Der Traum von der Karriere als Nationaltrainer, die Anfang der 2000er schon ausgemachte Sache war, platzte, nachdem Daums Kokain-Affäre öffentlich geworden war.
Ausgeplaudert hatte die Drogengerüchte damals Bayern-Boss Uli Hoeneß, über Jahrzehnte so etwas wie Daums Erzfeind. Erst in den vergangenen Jahren haben sich die beiden Männer ausgesöhnt, sprachen am Tegernsee über alte Zeiten und ihre Fehde. Der Tod Daums mache ihn "sehr betroffen", sagte Hoeneß. "Christoph Daum ist sein ganzes Leben keinem Disput aus dem Weg gegangen, aber wir beide haben vor langer Zeit unseren Frieden gemacht."
