Sebastian Vettel machte sich am Sonntag zumindest ein kleines Abschiedsgeschenk. Der viermalige Weltmeister arbeitete sich vor der Glitzerkulisse beim 15. Saisonsieg von Champion Max Verstappen als Zehnter letztmals in die Punkte vor. Unter dem gleißenden Flutlicht bestritt Vettel seinen 299. und letzten Grand Prix - und zeigte mit einiger Funkkritik noch mal seine ganze Rennfahrerleidenschaft.
"Wir haben nicht die beste Strategie gewählt, aber insgesamt war es ein großer Tag. So viele Fahnen, so viele Gesichter der Unterstützung", verkündete Vettel. "Ich bin sicher, dass ich das mehr vermissen werde, als ich mir vorstellen kann. Ich habe auch nicht mehr viel zu sagen, ich fühle mich leer."
53 Siege, 57 Pole Positionen, vier Weltmeistertitel – Vettel hat sich in den Formel-1-Geschichtsbüchern verewigt. Nach 16 Jahren will er mehr Zeit für die Familie und Projekte abseits des Asphalts haben. "Rennfahren war so zentral in meinem Leben, deshalb kann ich schwer sagen, dass ich es nicht vermissen werde", räumte Vettel aber schon vorher ein.
Die Formel 1 verneigt sich vor Sebastian Vettel
Die Formel 1 verneigte sich vor einem ihrer größten Stars. "Es wird merkwürdig sein, ihn nächstes Jahr nicht mehr hier zu haben", sagte Alpine-Fahrer Fernando Alonso, der mit seinen 41 Jahren schon ewig dabei ist, und Vettel im Grand Prix sogar anfangs den versprochenen Geleitschutz nach dem Start gab. Kommende Saison übernimmt der Spanier den Wagen des Deutschen.
"Fantastisch, herausragend, einmalig", lautete der Dreiklang von Ferrari-Teamchef Mattia Binotto über seinen früheren Fahrer Vettel. Auf dem gemeinsamen Klassenfoto vor der Fahrerparade klatschte der Deutsche seine Kollegen noch einmal alle ab, später standen sie für den PS-Star sogar Spalier.
"Da war so viel Liebe und Mitgefühl, es fühlt sich an als ob alles, was ich in den vergangenen Jahren gegeben habe, zurückkommt", sagte Vettel vor den Fans ergriffen und machte auf der Rundfahrt mit dem Lastwagen ein paar Fotos. "Es ist ein sehr besonderes und emotionales Wochenende. Die ganzen Jahre waren unglaublich."