Für Formel-1-Fans gehört die Netflix-Doku "Drive to survive" zu den Serien-Highlights überhaupt. Die Macher sind nah am Rennzirkus dran und zeigen immer wieder Szenen, die den Fans bislang verborgen blieben. In der zweiten Staffel geht es dabei auch Mick Schumacher an den Kragen.
Der war 2021 mit viel Vorschusslorbeeren aus der Formel 2 zum Haas-Rennstall in die bedeutendste internationale Renn-Serie gewechselt. Als Sohn von Legende Michael Schumacher zog er viel Aufmerksamkeit auf sich, konnte sportlich aber kaum überzeugen: Am Ende der Saison standen 0 Punkte und ein 19. Platz für ihn zu Buche. Schlechter war nur sein Team-Kollege Nikita Masepin und Robert Kubica, der allerdings nur selten zum Einsatz kam.
Besser wurde die Punkte-Ausbeute zwar in der letzten Saison, 12 Punkte reichten am Ende für einen 16. Platz in der Fahrerwertung. Dafür leistete sich Schumacher immer wieder irre Zwischen- und Unfälle, wie etwa in Saudi-Arabien oder in Miami, wo er mit Vettel zusammenstieß. Anscheinend kam das auch bei seinen Bossen nicht besonders gut an, wie "Drive to Survive" nun zeigt.
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Formel 1: Haas-Bosse ätzen gegen Mick Schumacher
So telefonierte Teamchef Günther Steiner nach dem Unfall in Saudi-Arabien mit Rennstall-Besitzer Gene Haas und musste ihm die unangenehme Botschaft eines zerstörten Autos überbringen: "Es ist schlimm, zwischen einer halben Million und einer Million." Steiner ließ keinen Zweifel, an wem der Unfall lag: "Wir haben ihm ein Jahr zum Lernen gegeben, und was macht er? Im zweiten Rennen zerstört er verdammt noch mal ein Auto, nur weil der andere schneller ist."

Als Mick Schumacher dann in Miami mit Sebastian Vettel zusammenstieß, versuchte sein Team-Kollege Kevin Magnussen noch, mit den Worten "Er hat noch mehr in sich." den Teamchef zu beruhigen. Steiners knappe Antwort: "Ja, aber sobald er versucht, mehr rauszuholen, crasht er verdammt noch mal, weißt du?"
Besser wurde die Situation auch nicht nach dem Rennen in Monaco, bei dem das Auto von Schumacher erneut einen heftigen Schaden erlitt. Gene Haas und Steiner telefonieren danach erneut, der Besitzer des Rennstalls zieht über Schumacher her: "Es braucht Talent. Man kann Talent nicht entwickeln." Steiner stimmt zu: "Nein, man kann es nicht kaufen und es nicht entwickeln."
Sieben große Momente in der Karriere des Michael Schumacher

Der Beginn einer beispiellosen Karriere bleibt allerdings wenig spektakulär: Schumachers erstes Rennen endet nach nur 550 Metern – ein Leck im Getriebe ist schuld.
Was Schumacher zu den Attacken hinter seinem Rücken sagt, ist unbekannt. Inzwischen ist er für Mercedes und McLaren im Einsatz.
Quelle: "Welt"