FORMEL 1 Schumi 2: Windeln und Weltmeisterschaft

Der frisch gebackene Familienvater Ralf Schumacher will auch in der kommenden Formel-1-Saison ganz vorne mitfahren.

Der frisch gebackene Familienvater Ralf Schumacher will auch in der kommenden Formel-1-Saison ganz vorne mitfahren. Schumi 2 glaubt nicht, dass die Geburt seines Sohnes David sein Fahrverhalten einschränken wird.

»Ich kann es mir nicht vorstellen, aber ich werde es herausfinden. Vielleicht sitze ich irgendwann doch im Auto und es kommt eine Situation, wo ich lieber bremse«, fügte der Weltmeisterschafts-Vierte hinzu. Beim Windelwechseln sei er zumindest bereits recht flott.

Schumacher wies zugleich Berichte zurück, dass es zwischen ihm und seinem Team-Kollegen Juan Pablo Montoya Streit über die Nummer Eins bei ihrem Rennstall BMW-Williams gebe.

Michael ist so schneller geworden

Schumachers Frau Cora hatte in der vergangenen Woche das erste Kind des seit Anfang Oktober verheirateten Paares zur Welt gebracht. Mutter und Kind seien wohlauf, sagte Schumacher.

Die Frage, ob Rennfahrer nach der Geburt eines Kindes aus Angst beziehungsweise mehr Vorsicht langsamer führen, sei nie klar beantwortet worden. »Jetzt würde ich Nein sagen«, betonte Schumacher. So sei sein Bruder Michael schneller geworden.

Schnell im Windeln wechseln

Beim Windeln wechseln liege er zumindest schon ganz gut in der Zeit: »Wir haben zwar noch keinen richtigen Boxenstopp simuliert, aber das geht schon ziemlich fix«, sagte Schumacher.

Ob der Kleine auch einmal Rennfahrer werde, stehe noch nicht fest. »Das muss er selbst entscheiden. Vielleicht lernt er ja was Anständiges«, sagte Schumacher. Zunächst solle David erst einmal Laufen lernen.

Aktien zu planlos für Schumi 2

Betroffen zeigte sich Schumacher über die Anschläge in den USA und deren Folgen: »Ich habe mir keine Gedanken über meine Sicherheit gemacht, aber man fragt sich schon, wie soll es jetzt weitergehen«, sagte der in Österreich lebende Rennfahrer. Am Anfang habe er seine Post umleiten lassen, fügte er in Anspielung auf die in den USA mit Briefen verübten Anschläge mit Milzbrand-Erregern hinzu.

Auch auf einem anderem Gebiet, den Aktienmärkten, hält sich Schumacher derzeit zurück. Im Zuge der anhaltenden Talfahrt habe er seine Aktien verkauft und bis auf Weiteres wolle er auch nicht investieren, erzählte der Hobby-Anleger. »Das geht ja alles planlos rauf und runter.«

Ralf als Titelkandidat

Für die kommende Formel-1-Saison rechnet sich Schumacher gute Chancen auf den WM-Titel aus. »Ich werde versuchen, an den diesjährigen Erfolgen anzuknüpfen.« Ziel sei es, seinen als Weltmeister amtierenden Bruder Michael auf Ferrari zu schlagen.

Neben ihm und seinem Bruder sehe er noch seinen Team-Kollegen Montoya sowie David Coulthard im McLaren-Mercedes als Anwärter auf die Meisterschaft 2002. Aber auch andere Teams wie etwa Renault oder Benetton dürften nicht unterschätzt werden.

Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, einmal mit seinem Bruder bei Ferrari zu fahren, sagte Schumacher: »In rot zu fahren kann man nie ausschließen.« Aber dies stehe zurzeit nicht zur Debatte, zumal Michael und er bis 2004 vertraglich an ihre Rennställe gebunden seien.

Keine klare Rangordnung bei BMW-Williams

Schumacher widersprach auch Berichten, wonach es einen Kampf um die Rangfolge zwischen ihm und seinem Team-Kollegen Montoya gebe. »Wir haben überhaupt keinen Konflikt im Team. Auf der Rennstrecke und auch daneben verstehen wir uns recht gut«, sagte er. BMW-Williams habe zwei »relativ gleichwertige Fahrer«, die natürlich beide gerne gewinnen wollten.

»Es gibt keine Nummer Eins und keine Nummer Zwei bei uns.« Man werde sehen, wer am Ende die Nase vorne habe. In verschiedenen Medien hatte es geheißen, Schumacher beanspruche für sich bei BMW-Williams die Rolle der Nummer eins. Montoya gilt als schneller und aggressiver Fahrer und hatte bereits in der abgelaufenen Saison 2001 und damit in seinem ersten Jahr als Profi beim BMW-Williams den sechsten WM-Platz errungen.

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