Formel-1-Skandal Video bringt Fia-Boss in Bedrängnis

In einem Video ist der Boss des Automobil-Weltverbandes Fia zu sehen, wie er eine wilde Party feiert. Max Mosley wurde von jüdischen Organisationen jetzt zum Rücktritt aufgefordert.

Die im englischen Boulevard-Blatt "News of the World" veröffentlichten Aufnahmen sollen angeblich den Briten mit fünf Damen zeigen. Jüdische Organisationen in Großbritannien reagierten bestürzt und forderten Mosleys Rücktritt. Die Fia wollte zu dem Vorfall keine Stellungnahme abgeben. Mosley selbst schaltete seine Anwälte ein.

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone reagierte ungläubig auf die Vorwürfe gegen Mosley. Der 67-Jährige sagte der Londoner Tageszeitung "Times", es könne sich auch um einen Scherz Mosleys handeln. "Was Leute privat machen, ist ihre Sache. Ich glaube nicht, dass es den Sport in irgendeiner Weise beeinflusst", sagte Ecclestone.

"Es ist ein absoluter Schock"

Scharfe Kritik übte hingegen Stephen Smith, Direktor des britischen Holocaust-Zentrums. "Das ist eine Beleidigung für Millionen Opfer, Überlebende und deren Familien. Er muss sich entschuldigen. Er sollte zurücktreten", sagte Smith. Auch der frühere Formel-1-Rennfahrer Sir Stirling Moss rechnet mit Konsequenzen. "Ich sehe nicht, wie er weitermachen könnte. Was hinter verschlossenen Türen passiert, ist zwar seine Sache, aber wenn so etwas herauskommt, das ist ein absoluter Schock", sagte Moss.

Das fünfstündige Sex-Video wurde nach Angaben der "News of the World" am vergangenen Freitag in einer Luxuswohnung im Londoner Stadtteil Chelsea aufgenommen. Die Zeitung bezeichnet den Ort als "Folterkeller". Die Bilder zeigen einen Mann, der wie Mosley aussieht, bei sexuellen Handlungen mit fünf Frauen. Für die Dienste der Prostituierten soll Mosley 2500 Pfund (3160 Euro) bezahlt haben, berichtet das Boulevardblatt.

Nach Pöbeleien gegen den schwarzen Formel-1-Piloten Lewis Hamilton bei Testfahrten in Barcelona Anfang Februar hatte Mosley in scharfer Form jeden Rassismus verurteilt. "Wir werden alles tun, was wir können, dies auszumerzen. Wir werden tun, was immer notwendig ist", sagte der Fia-Chef seinerzeit und drohte mit Sanktionen bis hin zur Streichung von einem der beiden spanischen Grand Prix in Barcelona und Valencia.

DPA
DPA

PRODUKTE & TIPPS