Große Ehre für Michael Schumacher: Der fünfmalige Formel-1-Weltmeister hat am Montagabend von der Republik San Marino den Titel eines Botschafters erhalten. Der 34-Jährige übernimmt damit die Aufgabe eines Sonderbotschafters für humanitäre Einsätze. Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie wurde der Rennfahrer als "Ambasciatore a disposizione" - so lautet der offizielle Titel - im Palazzo Pubblico vereidigt. Die Regierungschefs von San Marino, Giovanni Giannoni und Pier Marino Menicucci, waren bei der Zeremonie anwesend.
"Ernennung macht mich stolz"
"Die Ernennung zum Botschafter der Republik San Marino ehrt mich und macht mich stolz", sagte Schumacher. !Ich empfinde sie aber zugleich auch als Verpflichtung, mich noch mehr als bereits bisher um wohltätige Zwecke zu kümmern. Vor allem Kinder bräuchten Mitgefühl und Unterstützung, "denn sie können sich nicht selbst helfen. Sie liegen mir besonders am Herzen".
Bereits "Kommandant des Ritterordens"
Die Republik San Marino sei beeindruckt vom karitativen Engagement des Sportlers, hieß es in einer Mitteilung der Regierung. Schumacher ist bereits seit längerem Botschafter der UNESCO sowie der Björn- Steiger-Stiftung, die sich für Unfallopfer engagiert.
Für den Ferrari-Piloten ist dies bereits die zweite Auszeichnung des Kleinstaates San Marino. Im Oktober des vergangenen Jahres war der Kerpener ebenso wie sein Ferrari-Teamchef Jean Todt zum "Kommandanten des Ritterordens der Heiligen Agata von San Marino" ernannt worden.
San Marino Zentrum des Formel-1-Zirkus
Die Zwergrepublik südwestlich von Rimini ist nach dem Vatikan und Monaco der drittkleinste Staat Europas. In der vollständig von Italien umgebenen Enklave wohnen gut 28 000 Menschen. Im Sport ist die Republik bekannt als Namensgeberin für den Großen Preis von San Marino; das Formel-1-Rennen findet im italienischen Imola statt.
Der Titelverteidiger reiste im Anschluss an die Feierlichkeiten nach Monza. Auf der italienischen Rennstrecke, wo in der kommenden Woche der drittletzte Grand Prix des Jahres stattfindet, bereitet sich der Ferrari-Pilot drei Tage lang bei Testfahrten auf das Heimrennen seines Teams vor. Mit derzeit 72 Punkten liegt Schumacher vor dem Großen Preis von Italien nur einen Punkt vor Juan Pablo Montoya (Williams-BMW) aus Kolumbien und einen weiteren vor dem Finnen Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes). Am Sonntag kommt der Kerpener nach Deutschland. Auf dem Nürburgring findet der "Michael- Schumacher-Fan-Tag" statt, wo sich der Publikumsliebling seinen Anhängern präsentiert.