San Marino "Zu meiner Überraschung traf ich sie tatsächlich": Radprofi erschießt Katze von Minister

Der italienische Radprofi Antonio Tiberi verpasst wegen des Tötens einer Katze mindestens drei Rennen
Der italienische Radprofi Antonio Tiberi wurde wegen des Tötens einer Katze von seinem Rennstall Trek-Segafredo vorerst suspendiert
© Imago Images
Der italienische Radprofi Antonio Tiberi wollte sein Luftgewehr ausprobieren und schoss auf eine Katze. Er traf das Tier tödlich, das zufällig dem Tourismusminister von San Marino gehörte. Jetzt wurde er verurteilt.

Da kommen Dummheit und Pech zusammen: Das italienische Radsport-Talent Antonio Tiberi hat die Katze des Tourismusministers von San Marino erschossen und ist deswegen von einem Gericht zu einer Geldstrafe von 4000 Euro verurteilt worden. Das berichtet der "Corriere della Serra".

Was ist passiert? Im Sommer 2022 kaufte sich Tiberi, der seinen Wohnsitz in San Marino hat, ein Luftgewehr und wollte es ausprobieren. Also schoss er vom Fenster seiner Wohnung zunächst auf ein Verkehrsschild. Treffer. Dann beschloss er, auf den Kopf einer Katze zu zielen. Treffer. Die Katze gehörte Federico Amati, dem Tourismusminister von San Marino. Der rief die Polizei, der Fall landete vor Gericht.

Antonio Tiberi: Wollte nur die Reichweite der Waffe testen

Dort sagte Tiberi, einst Junioren-Weltmeister im Einzelzeitfahren, im vergangenen November laut des Berichts aus: "Ich wollte nur die Reichweite der Waffe testen. Ich war dumm und wollte dann eine Katze treffen. Zu meiner Überraschung traf ich sie tatsächlich. Ich wollte sie nicht töten und war sogar überzeugt, dass meine Waffe nicht tödlich ist."

War sie aber. Der Kopfschuss tötete das Tier auf der Stelle. Nach dem Urteil gab sich Amati enttäuscht. "Man kann nicht ein Haustier erschießen und mit 4000 Euro Strafe davonkommen", sagte der Politiker. Hätte Tiberi dasselbe in Italien getan, wäre er für mindestens vier Monate ins Gefängnis gewandert.

Vom Rennstall suspendiert

Sein Rennstall Trek-Segafredo suspendierte seinen Fahrer daraufhin am Dienstag für 20 Tage, und das sogar ohne Bezahlung. Der Rennstall gab an, nichts von dem Vorfall gewusst zu haben. Tiberis Gehalt soll an eine Tier-Wohltätigkeitsorganisation gespendet werden. Der Profi wird drei Rennen verpassen, eine Verlängerung der Sperre schloss das Team ausdrücklich nicht aus.

DPA
tis

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