Formel 1 Lewis Hamilton: Red Bull mitverantwortlich für Anfeindungen im Netz

Laut Hamilton sei Red Bull mitverantwortlich für rassistische Anfeindungen
Lewis Hamilton wird seit dem Silverstone-Crash mit Max Verstappen vor allem im Netz rassistisch beschimpft
© James Moy / Picture Alliance
Nach dem Unfall mit Max Verstappen wird Formel-1 Rennfahrer Lewis Hamilton im Netz rassistisch angefeindet. Hamilton macht Red Bull indirekt mitverantwortlich für die Angriffe.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei RTL.de.

Nach dem Crash mit Max Verstappen beim Formel-1-Rennen in Silverstone hagelte es wüste, teils rassistische Beschimpfungen, beim Ungarn-GP buhten holländische Fans Lewis Hamilton gnadenlos aus, beschimpften den Rekord-Champion als "Sir Cheat" (Betrüger). Alles kein Wunder, findet Hamilton – und macht Red Bull für die Tiraden gegen seine Person indirekt mitverantwortlich.

Es wurden auch inakzeptable Dinge geäußert

Die feindselige Stimmung gegen ihn sei "keine Überraschung, bedenkt man die Aussagen, die von der Spitze des Teams getätigt wurden, das die Sache erst aufgeheizt hat", zitiert "motorsport-total.com" den 36-Jährigen. "Ich denke, während der Pause sollten die Leute darauf schauen, was gesagt wurde, denn es wurden auch inakzeptable Dinge geäußert. Und deshalb ist das alles eskaliert." Red Bull solle handeln, forderte Hamilton und bezog sich offenbar auf einen Fall, auf den das Team schon reagiert hat.

"Sie sollten jemanden feuern für das, was da gesagt wurde. Ich weiß nicht, um wen es ging. Aber das spielt auch keine Rolle. Wenn ich an meine Freunde oder meinen Vater oder meinen Bruder denke, dann spüren wir alle diesen Schmerz, der durch die Worte hervorgerufen wird", so der Brite.

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Red Bull feuerte Mitarbeiter wegen rassistischer Aussagen

Tatsächlich hatte Red Bull vergangene Woche einen Mitarbeiter gefeuert, der sich in einem Whatsapp-Chat rassistisch geäußert haben soll. Die Anfeindungen hätten sich nicht auf Hamilton bezogen und der Mitarbeiter sei kein öffentlich bekanntes Mitglied des Teams an der Strecke gewesen, teilte der Rennstall mit.

Red Bull hatte sich schon nach dem Silverstone-Rennen klar positioniert, als Hamilton auf Social Media zur Zielscheibe wurde und die Rassismus-Gülle triefte. "Auch wenn wir auf der Rennstrecke erbitterte Rivalen sind, sind wir alle vereint gegen Rassismus. Wir verurteilen rassistische Beleidigungen jeglicher Art gegenüber unserem Team, unseren Konkurrenten und unseren Fans", schrieb Red Bull.

Zuvor hatten Teamchef Christian Horner und Teamberater Helmut Marko den Engländer für die Kollision mit Verstappen harsch kritisiert und vehement eine harte Strafe für Hamilton gefordert. In Ungarn betonte Horner zuletzt aber, dass es dabei "nie um etwas Persönliches" gegangen sei. "Es ging um die Ereignisse, die passiert sind und um den Wettbewerb zwischen den beiden. Es ist nichts Individuelles gegen irgendeinen Fahrer. Bei jedem anderen Fahrer wäre die Reaktion dieselbe gewesen."

Hamilton: "Müssen mit unseren Worten sehr vorsichtig sein"

Hamilton lässt diese Erklärung allerdings nicht stehen. "Wir müssen mit unseren Worten sehr vorsichtig sein, besonders, weil auch Kinder zuschauen. Wir sollen die Menschen da draußen ermutigen und Positivität verbreiten", sagte der siebenmalige Weltmeister.

Hamilton betonte in diesem Zusammenhang die Vorbildfunktion, die die großen Gesichter der Formel 1 inne hätten. "Wenn du Anführer in diesem Geschäft hast, dann müssen sie auch Anführer sein. Man hat Leute, die ihnen folgen und Kinder, die ihnen folgen. Und als Sport haben wir eine Verantwortung. Daher sollte es in den nächsten Wochen Gespräche geben", forderte er.

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RTL.de/mar

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