Neue Regeln Ferrari und Red Bull geben Minardi keine Chance

Regeln sind dazu da, sie zu beachten: Diesem Motto hat sich nun auch das Red-Bull-Team angeschlossen. Deshalb wird das Mini-Team von Minardi wohl keine Sonder-Starterlaubnis für das erste Formel-1-Rennen bekommen.

Der Streit um den Start des Minardi-Teams beim Saison-Auftakt der Formel 1 am Sonntag in Melbourne weitet sich aus. Neben Ferrari hat nun auch das österreichische Red-Bull-Team dem in Italien ansässigen Rennstall die Zustimmung für eine Teilnahme mit dem alten Auto bei dem Grand-Prix-Lauf verweigert.

"Ich sympathisiere zwar mit dem Team. Aber Regeln sind Regeln, wir alle müssen sie befolgen. Nichts wäre frustrierender, als wenn Minardi startet und uns dann womöglich einen WM-Punkt wegnimmt", sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horcher der österreichischen Nachrichtenagentur APA.

Das finanzschwache Minardi-Team will beim ersten Formel-1-Rennen der Saison mit dem alten Wagen antreten, weil der neue Renner noch nicht fertig ist. Neue Aerodynamik-Teile wären aber verfügbar. Allerdings sei man mit einem modifizierten Wagen nicht nur fünf, sondern zehn Sekunden langsamer als die Konkurrenz, rechnete Team-Sprecher Graham Jones am Donnerstag vor.

"Wenn man uns zum Umbau zwingt, müssen wir mit der Kettensäge ans Auto. Es wäre auch gefährlich und ich verstehe nicht, warum man zwei junge Piloten bei ihrem Debüt so einem unnötigen Stress aussetzt", sagte der australische Teamchef Paul Stoddart.

Minardi hatte in den 18 Rennen der vergangenen Saison gerade einmal einen Punkt gesammelt und die WM als Zehnter und Letzter beendet. Trotzdem unterstützt auch Rekord-Weltmeister Michael Schumacher den Ferrari-Kurs gegen die Hinterbänkler und pocht auf die Einhaltung der Regeln: "Wenn man beschließt, künftig nur noch mit zehn Mann Fußball zu spielen, dann kann eine Mannschaft nicht mit elf Spielern antreten, nur weil sie schlechter ist."

Minardi darf in Melbourne nur fahren, wenn alle neuen Konkurrenz-Teams den Start befürworten. "Mit einem Krieg in den Boxengassen gegen Minardi kann Ferrari doch nichts gewinnen, der Wettbewerb sollte ausschließlich auf der Straße erfolgen", sagt Stoddart. Letzte Hoffnung für Minardi dürfte ein Machtwort von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone sein.

DPA
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