Eigentlich ist der Biathlet Frank Luck als Skilangläufer auf die Welt gekommen, oder?
Ich bin auf jeden Fall familiär vorbelastet. Mein Vater und seine zwei Brüder, alle waren sie begeisterte Langläufer. Mein Opa hat sogar selbst Langlaufskier gebaut. Ich wurde mit drei Jahren zum ersten Mal draufgestellt. Mit sechs ging es mit Trainingsgruppen los.
Wie sind Sie dann Biathlet geworden?
An meiner Kinder- und Jugendsportschule wurden nur die besten zehn Jungen und zehn Mädchen eines Jahrgangs aufgenommen, und ich gehörte beim Langlauf schlicht nicht dazu. Aber es hieß: So ganz untalentiert scheint der Junge auf Skiern nicht zu sein, und bei den Biathleten ist noch ein Platz frei. Da ich auf der Kirmes eh an keiner Schießbude vorbeigekommen bin, dachte ich: Mach ich das eben! Zur Vorbereitung habe ich mit meinem Vater im Wald einen Luftgewehr-Schießstand aufgebaut und geübt.

Luck, 1967 in Thüringen geboren, kam als 13-Jähriger zum Biathlon. Mit dem Sprint-Weltmeistertitel 1988 gelang ihm der Durchbruch. Im Laufe seiner 17 Jahre währenden Karriere wurde er insgesamt elfmal Weltmeister und holte bei Olympia zweimal Gold (oben 1998 in Nagano mit der 4 x 7,5 Kilometer-Staffel) und dreimal Silber. Nach seinem Karriereende 2004 baute er ab 2007 für die DKB Stiftung Liebenberg einen Jagdbetrieb in Brandenburg auf. Seit 2010 ist er im dortigen Eigenjagdrevier Liebenberg Jagdleiter.
Sie haben alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt.
Stopp! Einzelgold bei Olympia blieb mir leider verwehrt. In Lillehammer kam ich zwei Sekunden hinter dem Ersten ins Ziel. Aber die Freude über Silber überwog doch, und mit der Staffel wurde es dann Gold.