Das Training des 1. FC Köln am Donnerstag durfte er noch leiten, am Nachmittag wurde er von Geschäftsführer Claus Horstmann zum Gespräch gebeten und zehn Minuten später war die Ära von Stale Solbakken kurz nach 17 Uhr als Trainer der Geißböcke nach nicht einmal zehn Monaten beendet.
Gesellschafterversammlung stimmte über Solbakkens Zukunft ab
"Diese Entscheidung hat die Gesellschafterversammlung des 1. FC Köln vor dem Hintergrund der aktuellen Tabellensituation auf Vorschlag der Geschäftsführung getroffen", teilte der Club auf seiner Homepage mit. Interimstrainer für die noch ausstehenden vier Spiele des Tabellen-16. wird nun Ex-Coach Frank Schaefer, der im Saisonendspurt den Klassenerhalt sichern soll.
Die Treueschwüre der Kölner Verantwortlichen für Solbakken hielten nicht einmal eineinhalb Wochen. Nach dem 1:1 gegen Werder Bremen hatte es kurzzeitig so ausgesehen, als würde sich die Rückendeckung bezahlt machen. Doch nach der herben 0:4-Pleite in Mainz brach erneut Unruhe im Club und seinem Umfeld aus. Die Fans begehrten massiv auf und auch die Spieler ließen in Interviews die tiefen Gräben zwischen ihnen und dem Coach deutlich werden. "So wie wir trainieren, so spielen wir auch", zitierte der kicker die anonyme Aussage eines Kölners.
Die Clubführung reagierte mit der Entlassung des Trainers. Aus Gründen der Kontinuität haben wir bis zuletzt am Trainer festgehalten. Die positiven Ansätze aus der Vorbereitung auf das Spiel gegen Bremen haben jedoch nach einer insgesamt unbefriedigenden Rückrunde keine nachhaltige Wirkung gezeigt, erklärte Dr. Werner Wolf, Vorsitzender des Verwaltungsrates. Nach dem Spiel gegen Mainz ist die Beurlaubung von Stale Solbakken ein bedauerlicher, aber zu diesem Zeitpunkt unausweichlicher Schritt.
Schaefer soll neue Impulse setzen
Das in höchster Abstiegsgefahr schwebende Team brauche jetzt unbedingt erkennbare und neue Impulse. Die erhofft man sich nun von Frank Schaefer, der den Club schon einmal aus dem Tabellenkeller gerettet hatte, dann aber nach dem 31. Spieltag der letzten Saison nach Streitigkeiten mit dem damaligen Sportdirektor Volker Finke hatte gehen müssen.
"Frank Schaefer hat bereits in der letzten Saison gezeigt, dass er die Mannschaft zu Höchleistung motivieren kann. Er kennt die Spieler und kann morgen beginnen. Frank Schaefer hat jetzt den Auftrag, alle Reserven zu mobilisieren, um mit der Mannschaft die notwendigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen, begründete Claus Horstmann, der Vorsitzender der Geschäftsführung, die Entscheidung.
"Er genießt zudem hohe Sympathien bei unseren Fans, auf deren Unterstützung unsere Mannschaft in dieser schwierigen Situation angewiesen ist, so Horstmann weiter, der zudem mitteilte, dass Dirk Lottner Schaefer als Co-Trainer zur Seite stehen werde und Stephan Engels neuer Teammanager wird.