1. Bundesliga Uli Hoeneß meckert nach Bayern-SIeg

Bei Bayern haben sich wieder alle lieb. Alle? Naja, zumindest die Spieler und der Trainer, nur Uli Hoeneß meckerte mal wieder in Richtung Journalisten. Die hätten Arjen Robben mit ihrem Geschreibsel die Torgefahr geraubt.

In München hat man sich nach dem souveränen 2:0-Sieg über Schalke wieder lieb. Jupp Heynckes knuddelte Doppeltorschütze Franck Ribery, der Franzose schwärmte vom großen Zusammenhalt mit seinem Trainer, die übrigen Spieler vom Teamgeist. Nur Uli Hoeneß platzte mal wieder der Kragen.

Auslöser war die neue mannschaftsdienliche Spielweise von Superstar Arjen Robben. Der Niederländer hatte sich die Kritik der letzten Wochen offenbar sehr zu Herzen genommen. Gegen Schalke half er nicht nur hinten aus, sondern bediente auch vorne seine Mitspieler. Sogar in Situationen, in denen er früher nach innen gezogen und den Abschluss selbst gesucht hätte, spielte er diesmal ab.

Das ging Hoeneß dann doch zu weit und übte sich in Journalisten-Schelte. "Ich finde, dass die Medien aufhören sollten mit der Hetzjagd auf den einen oder anderen. Wenn wir die nicht gehabt hätten die letzten Wochen, dann hätte Arjen Robben sicherlich zwei, drei Tore gemacht", redete sich Hoeneß in Rage und endete drastisch: "Die ewige Scheiß-Diskussion um Alleinunterhalter und Egoist hat dazu geführt, dass er jetzt in vielen Situationen den Ball abspielt, wo er eigentlich gehen müsste.“

Ribéry der Held des Spiels

Wumms. Doch die Wutrede von Hoeneß blieben die einzigen Misstöne bei Bayern nach einem Abend, an dem man den zweiten Platz zurückerobert, Gladbach überholt und Schalke wohl aus dem Rennen um die Meisterschaft hinausgeschossen hatte. Das Krisengerede der letzten Wochen dürfte damit zumindest vorerst vergessen sein.

"Wenn wir so spielen, dann brauchen wir uns keine Sorgen zu machen", war sich Hoeneß dann auch mit Blick auf die großen Saisonziele in Bundesliga, Pokal und besonders in der Champions League sicher. Vor allem einer hatte genau so gespielt, wie man das angesichts dieser großen Ziele erwarten muss: Franck Ribéry.

Mit seinen Saisontoren neun und zehn hatte der Franzose Schalke quasi im Alleingang abgeschossen und nach den Querelen um seinen verweigerten Handschlag nach seiner Auswechslung in Basel die richtige Antwort gegeben. "Es war fast eine Explosion, wie er gespielt hat", schwärmte auch Sportdirektor Christian Nerlinger und Jupp Heynckes erklärte: "Franck ist ein Wohlfühlspieler. Wenn es atmosphärische Störungen gibt, ist er nicht gut", sagte Heynckes.

Ribéry und Heynckes gehören zusammen

Die waren vor dem Spiel in einem "befruchtenden“ Gespräch im Hotelzimmer ausgeräumt worden. "Franck war super aufgelegt", erklärte Heynckes noch einmal Ribérys Beweggründe für den ausgeschlagenen Handschlag. Und auch der Franzose sprach von "einer komischen, stressigen Situation" nach dem Basel-Spiel. Doch das ist Geschichte, jetzt zählt die Zukunft. "Ich habe gut gesprochen mit dem Trainer. Wir gehören zusammen", verkündete Ribéry nch dem Schalke-Spiel.

Und im Zusammenhalt ist nach Meinung der Bayern-Spieler auch der Grund für den Schritt zurück zu alter Stärke zu suchen.  "Wir sind als Team auftreten, das war der Schlüssel zum Sieg", erklärte Nationalspieler Jérome Boateng. Es hatte intern "gerappelt", wie Holger Badstuber verriet. "Wir haben uns ein bisschen was von der Seele geredet", berichtete Torhüter Manuel Neuer: "Ich hoffe, das war ein Startschuss für eine Serie." Sonst könnten die atmosphärischen Störungen schnell wieder auftreten.

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