Bayern-Profi Breno in U-Haft Hoeneß schimpft über die Staatsanwälte

In der Liga ist Uli Hoeneß für seine flammenden Reden bekannt und gefürchtet. Nach der Verhaftung seines Profi-Spielers Breno hat sich der Bayern-Präsident nun die Staatsanwälte vorgeknöpft.

Bayern-Profi Breno sitzt in Untersuchungshaft und die Führungsriege des Bundesligisten ist sauer. "So, wie sich die Münchner Staatsanwaltschaft aufführt, das ist Wahnsinn. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit, den Jungen ins Gefängnis zu stecken. Wir sind vollkommen vor den Kopf gestoßen", erklärte Vereinspräsident Uli Hoeneß. Bezogen auf die vom Amtsgericht München unterstellte Fluchtgefahr zitiert Bild.de Hoeneß mit den Worten: "So etwas Unglaubliches habe ich schon lange nicht mehr gehört. Gute Nacht, Deutschland, wenn das unser Land ist.“

Auch der Vorstandschef des FC Bayern, Karl-Heinz Rummenigge, sieht keine Fluchtgefahr. Schließlich sei Brenos Pass beim Brand in dessen Haus vernichtet worden. Rummenigge forderte die Staatsanwaltschaft auf, den Fall Breno mit Fairness und Sensibilität anzugehen. "Man spricht ja oft vom Promi-Bonus, ich möchte aber auch keinen Promi-Malus haben." Die Bayern-Führung will den Spieler weiter unterstützen. "Das gebietet unsere Verantwortung als Arbeitgeber dem Spieler gegenüber", sagte Rummenigge.

Breno soll das Feuer in der angemieteten Villa im Münchner Nobelvorort Grünwald selbst gelegt haben. Er sitzt seit gestern in U-Haft. Vier Tage nach dem Brand teilte die Staatsanwaltschaft München I am Samstag mit, dass das Amtsgericht München gegen den 21-Jährigen Haftbefehl wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr erlassen habe.

Die Villa des Profis vom deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern München war in der Nacht zum Dienstag komplett ausgebrannt. Es entstand ein Millionenschaden. Breno hielt sich zum Zeitpunkt des Brandes im Haus auf, seine Ehefrau Renata und deren drei Kinder waren nicht daheim. Es gebe Hinweise, dass es sich bei dem Feuer um "kein zufälliges Ereignis" gehandelt habe, berichtete ein Behördensprecher. Er berief sich dabei auf die vorläufige Einschätzung eines Brandsachverständigen.

Von Verletzungen geplagt

Breno war Anfang 2008 zum Rekordmeister gekommen, konnte sich dort aber bisher nicht gegen die starke Konkurrenz durchsetzen. In der Rückrunde der Spielzeit 2009/10 wurde der Innenverteidiger an den 1. FC Nürnberg ausgeliehen. Dort erlitt Breno aber nach nur wenigen Spielen einen Kreuzbandriss und fiel bis zum Saisonende aus. Auch danach hatte er wiederholt mit Verletzungen zu kämpfen. Am Montag - also wenige Stunden vor dem Brand - soll er wieder über Knieprobleme geklagt und sogar ein Karriereende befürchtet haben.

DPA
chs/joe/DPA

PRODUKTE & TIPPS