Bundesliga-Check, Teil 15 Wolfsburg - Magaths Hofstaat ohne Zauberer

Von Nico Stankewitz
Bis zum Start der Bundesliga stellt stern.de alle Bundesligisten vor und analysiert ihre Chancen vor der Saison. In Wolfsburg ist Magath Alleinherrscher - und hat sich mit zwei Weltmeistern verstärkt. Ein Ballzauberer verlässt allerdings die Niedersachsen.

Aussichten: 24 Spieler hat Felix Magath in 12 Monaten als Trainer und Manager in Wolfsburg verpflichtet und dafür über 40 Millionen Euro investiert. Der VW-Konzern dürfte mit der Zwischenbilanz des Trainers/Managers/Geschäftsführers durchaus zufrieden sein, denn mit der guten vergangenen Saison im Rücken und den beiden italienischen Weltmeister-Verteidigern Zaccardo und Barzagli als Neuzugängen spricht vieles für eine noch erfolgreichere Saison beim VfL. Einziger Wermutstropfen dürfte der Abschied von Kapitän Marcelinho sein, der zumindest auf dem Platz ein wichtiger Taktgeber im Spiel der Niedersachsen war, Nachfolger Misimovic wird sich steigern müssen, um den Brasilianer vergessen zu lassen.

Aber nicht nur die ausländischen Stars haben überzeugt, auch die eingekauften deutschen Spieler konnten durchaus überzeugen. Insbesondere Marcel Schäfer, Ashkan Dejagah und Christian Gentner haben unter Magath schon enorme Fortschritte gemacht und werden schon als zukünftige Nationalspieler gehandelt. Gegenbeispiele gibt es allerdings auch, wie etwa Daniel Baier oder Alexander Laas, die wohl auch zukünftig keine Rolle mehr spielen werden. Noch ist nicht entschieden, wohin der Weg der VW-Mannschaft führt. Kritiker sind trotz der vielen teueren Neuzugänge noch nicht überzeugt vom Erfolg des Konzepts. Es wird ein schweres Jahr für eine starke Mannschaft.

Trainer: Felix Magath. In seiner in Deutschland einzigartigen Machtfülle hat der 55-Jährige beim VfL Wolfsburg schon eine ganze Menge bewegt. In 12 Monaten hat der zweimalige Double-Gewinner eine komplett neue Elf geformt, die sich in der beeindruckenden Rückrunde noch für den Uefa-Cup qualifizierte. Er gilt als "Schleifer" und als traditioneller Coach, der Neuerungen skeptisch gegenübersteht.

Neuzugänge:

Andrea Barzagli (Palermo/14 Mio), Cristian Zaccardo (Palermo/7 Mio), Zvejzdan Misimovic (Nürnberg/4 Mio), Kevin Wolze (Bolton/0,4 Mio), Mahir Saglik (Wuppertal(0,15 Mio), Alexander Esswein (Kaiserslautern/0,1 Mio), Daniel Adlung (Fürth/ablösefrei), Rodrigo Alvim (Belenenses Lissabon/ablösefrei).

Die beste Elf:

Diego Benaglio (Schweiz/24), Cristian Zaccardo (Italien/26), Ricardo Costa (Portugal/27), Andrea Barzagli (Italien/27), Marcel Schäfer (Deutschland/24), Josue (Brasilien/29), Christian Gentner (Deutschland/23), Ashkan Dejagah (Deutschland/22), Zvejzdan Misimovic (Bosnien und Herzegowina/27), Edin Dzeko (Bosnien und Herzegowina/22), Grafite (Brasilien/29).

Tipp von stern.de:

Mit Marcelinho fehlt der zentrale Ballverteiler im Offensivbereich. Nach der beeindruckenden Rückrunde der Vorsaison muss die Mannschaft unter hohen Erwartungen und der Mehrfachbelastung ihre Qualität beweisen. Platz 4.

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