Die Bilder sprechen eine klare Sprache. Ein sichtlich frustrierter Ronaldo macht sich nach dem Pausenpfiff auf den Weg in die Kabine. Als er an der Bank seines Klubs Al-Nassr FC vorbei kommt, schimpft der portugiesische Superstar Richtung Trainerteam. Er bleibt kurz stehen und fuchtelt empört mit den Armen. Ronaldo ist offenbar unzufrieden. Sein Team Al-Nassr liegt im eigenen Stadion zur Halbzeit mit 0:1 im Pokal-Halbfinale gegen den abstiegsbedrohten Al-Wahda FC zurück. Besser wird es nicht. Nicht mal die rote Karte für den Gegner in der 53. Minute können Ronaldo und sein Team nutzen. Der Star selbst setzt einen Schuss an die Latte. Sie verlieren und fliegen aus dem Pokal.
Nach dem Ausscheiden im Liga-Pokal war es der zweite Rückschlag für den saudischen Klub, der Ronaldo in der Winterpause verpflichtet hatte, um möglichst viele Titel und noch mehr Ruhm einzuheimsen. Angeblich soll der Superstar 200 Millionen Euro im Jahr für seine Dienste erhalten. Doch nach einer Vergnügungstour sieht das Engagement des Portugiesen im Moment nicht aus. "Ronaldo ist kein glücklicher Mann gerade", kommentierte ein Reporter bei Sky Ronaldos Meckerei. Ausgerechnet in dem arabischen Wüstenstaat droht ihm eine titellose Saison.
Griff ans Gemächt
Die wütende Geste Richtung Trainerbank war nicht die erste fragwürdige Aktion. In der Partie gegen Al-Hilal eine Woche zuvor fällte Ronaldo einen Gegenspieler mit einem Würgegriff. Das Ligaspiel ging 0:2 verloren und Ronaldo packte sich nach dem Schlusspfiff auffällig in den Schritt. Beobachter vermuteten, dass er damit auf die "Messi"-Rufe der gegnerischen Fans reagierte. Denn zahlreiche saudische Fans provozieren Ronaldo permanent mit dem Namen seines einst größten Rivalen.
Nach dem deutlichen Griff ans eigene Gemächt soll es laut Medienberichten in Saudi-Arabien schon Forderungen gegeben haben, Ronaldo zu sperren. Sein Verein Al-Nassr begründete die Geste mit einer angeblichen Verletzung. Die Ereignisse zeigen ganz offensichtlich, dass der Ruf des Superstars in Saudi-Arabien angeschlagen ist.
Ronaldo unzufrieden mit dem Trainer
Der aktuelle Trainer, der Serbe Dinko Jelicic, sollte alles versuchen, um den wütenden Ronaldo milde zu stimmen, sonst erleidet er möglicherweise das gleiche Schicksal wie sein Vorgänger Rudi Garcia. Die spanische Zeitung "Marca" wusste zu berichten, dass der französische Coach jüngst nach einer Beschwerde Ronaldos entlassen worden war. Nachfolger Jelicic machte es – siehe oben – nicht besser und verlor die ersten beiden Spiele.