Die Deutschen sind Fans von Jens Lehmann. Trotz einer Saison, in der er bei seinem Verein Arsenal London selten gespielt und in der Nationalelf zuweilen gepatzt hat, ist der 38-Jährige für das Volk gesetzt. In einer Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag von stern.de sprachen sich fast 70 Prozent für Jens Lehmann als Nummer 1 im deutschen Tor aus. Bei seinen beiden Rivalen dagegen gibt es keine klaren Präferenzen.
Torwarttrainer Andreas Köpke sieht Lehmann, der kommende Saison in die Bundesliga zurückkehrt und zum VfB Stuttgart wechselt, derweil bereit für eine gute EM. Er sehe überhaupt kein Risiko, betonte Köpke am Freitag in mehreren Zeitungs-Interviews. Lehmann habe gezeigt, "dass er auch ohne größere Spielpraxis gut halten kann". Bei seinem Ex-Klub FC Arsenal London war der 38-Jährige zuletzt nur noch Ersatz und auch in den Länderspielen gegen Österreich (3:0) und Weißrussland (2:2) konnte er nicht überzeugen.
Köpke zweifelt nicht an Lehmanns Qualitäten
"Ich weiß, Jens hat gut trainiert, und ich kenne die Gründe, weshalb er gegen Weißrussland nicht so stark wie sonst war", erklärte Köpke. Ein Torwart falle besonders zurück, wenn er durch das Trainingslager schwere Beine habe. Doch für Zweifel gebe es keinen Grund. Lehmann zähle "natürlich" zu den besten Torhütern in Europa, wenn er in Topform sei. "Und ich bin sicher, das kriegen wir hin", sagte der Bundestorwarttrainer.
Hinter Lehmann sieht der Europameister von 1996 Robert Enke von Hannover 96 als deutsche Nummer 2, auch wenn die offizielle Bestätigung von Bundestrainer Joachim Löw noch aussteht. "Er ist der Nachrücker in der Torwart-Hierarchie, außerdem hat René Adler am Anfang wegen seiner Rückenprobleme einige Trainingseinheiten verpasst. Aber abschließend müssen wir das noch besprechen", sagte Köpke der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".