Der FC Barcelona beschäftigt sich offenbar mit einem Transfer von Abwehrspieler Lucas Hernandez vom FC Bayern München. Das berichtet zumindest die spanische Zeitung Sport, die über enge Verbindungen zu den Katalanen verfügt. Demnach stehe der 26-Jährige schon länger auf der Liste Barcas, um sich im Defensivbereich zu verstärken.
Vor allem die Flexibilität des Franzosen werde rund ums Camp Nou geschätzt. Hernandez kann sowohl als Innenverteidiger als auch als Linksverteidiger agieren und würde Barca-Trainer Xavi damit auch eine zusätzliche Alternative zu Jordi Alba verschaffen. Der Routinier ist zwar immer noch gesetzt, hinter dem inzwischen 33-Jährigen klafft im Kader aber eine große Lücke.
Lucas Hernandez zum FC Barcelona? Vieles spricht dagegen
Dennoch erscheint ein Transfer unwahrscheinlich, denn die Bayern legten 2019 die vereinsinterne Rekordablösesumme von 80 Millionen Euro für Hernandez auf den Tisch. Sein Vertrag in München läuft noch bis 2024. Sportlich, so viel ist klar, konnte er die Erwartungen bei den Bayern bislang nur ansatzweise erfüllen. Immer wieder kämpfte er mit Verletzungen oder auch privaten Problemen, wie etwa seine drohende Gefängnisstrafe im vergangenen Jahr. Und ein Verkauf würde das Gehaltsgefüge spürbar entlasten.
Nach dem Abgang von Niklas Süle zu Borussia Dortmund planen die Bayern in der kommenden Saison jedoch fest mit Hernandez. Gemeinsam mit Dayot Upamecano, Tanguy Nianzou und dem wohl nach innen rückenden Benjamin Pavard soll er das französische Quartett für die Innenverteidigung bilden. Sportvorstand Hasan Salihamidzic lobte Upamecano und Nianzou jüngst bei Sky90, zudem präferiert Trainer Julian Nagelsmann ohnehin ein System mit Dreierkette, wo Hernandez gesetzt sein dürfte.
Außerdem ist fraglich, ob sich Barca einen Transfer finanziell überhaupt leisten könnte, zumal in der Innenverteidigung kaum Bedarf besteht. Zwar könnten Hernandez' Landsmänner Clement Lenglet und Samuel Umtiti den Klub im Sommer verlassen. Im Gegenzug aber verlängerten die Katalanen erst kürzlich den Vertrag mit Ronald Araujo langfristig bis Sommer 2026. Vom FC Chelsea soll zudem Andreas Christensen kommen, in Gerard Pique und Eric Garcia stehen sogar noch zwei weitere gestandene Innenverteidiger im Kader.